In zahlreichen Studien hat sich Gregor Wedekind über zwei Jahrzehnte hinweg mit Paul Klee und seiner Zeit beschäftigt. Die hier versammelten Forschungsbeiträge analysieren Klees Werk kunstwissenschaftlich ebenso wie geistesgeschichtlich und ermöglichen damit ein tieferes Verständnis der Klassischen Moderne. Die Auseinandersetzung des Künstlers mit Philosophie, Literatur und Theorie wird ebenso beleuchtet wie die Bedeutung von Psychologie, Ethnologie und der politischen Zeitgeschichte. Je neu und mit kritischem Blick stellen sich die kenntnisreichen Reflexionen dem komplexen uvre. Als gelehrter Künstler, als "Pictor Doctus" (Arnold Gehlen), steht Klee in einer langen Tradition, stellt gerade diese aber im Angesicht der Katastrophe des Ersten Weltkriegs in seiner Kunst auf die Probe. Seine künstlerische Radikalität zwischen Rückbezug und Neuanfang, sein Weltbild zwischen Mystik und Rationalität werden in den Aufsätzen mit großem Verständnis transparent gemacht. Der Dialektik der Moderne widmen sich auch die Auseinandersetzungen mit weiteren Künstlern des Blauen Reiters sowie mit zentralen ästhetischen Kategorien wie derjenigen des Grotesken. Wedekinds Forschung verortet Klee als Maler intellektuell in den Debatten seiner Epoche und öffnet vielfältige Zugänge zu dessen Bilderwelt.