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Mila is on a roadtrip across the USA with her father. They are looking for his best friend but Mila discovers a more important truth. Sometimes the act of searching reveals more than the final discovery can. Adults do not have all the answers. It all depends what questions you ask.
A brilliantly atmospheric exploration of someone on the brink of adulthood, from prizewinning author Meg Rosoff, author of HOW I LIVE NOW. This is a compelling read in the tradition of Meg's acclaimed novels such as WHAT I WAS and JUST IN CASE.

Produktbeschreibung
Mila is on a roadtrip across the USA with her father. They are looking for his best friend but Mila discovers a more important truth. Sometimes the act of searching reveals more than the final discovery can. Adults do not have all the answers. It all depends what questions you ask.

A brilliantly atmospheric exploration of someone on the brink of adulthood, from prizewinning author Meg Rosoff, author of HOW I LIVE NOW. This is a compelling read in the tradition of Meg's acclaimed novels such as WHAT I WAS and JUST IN CASE.
Autorenporträt
Bevor sie anfing zu schreiben, arbeitete Meg Rosoff in vielen verschiedenen Jobs, unter anderem im Verlagswesen und in der Werbung. 1989 zog sie von New York nach London, wo sie heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. In Großbritannien stand sie mit "So lebe ich jetzt" lange auf der Bestsellerliste für Erwachsene. Meg Rosoff wurde 2016 mit dem "Astrid Lindgren Memorial Award (ALMA) ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2015

Unterm Tisch die Asche alter Freundschaft
Ein abgetauchter Kumpel, eine Reise, ein Erwachen: Meg Rosoffs neuer Roman

Eigentlich sei sie immer noch ein Kind, lässt Meg Rosoff ihre zwölf Jahre alte Heldin Mila auf den ersten Seiten des Romans "Was ich weiß von dir" feststellen, und das klingt natürlich alarmierend. Dass sie eine gute Nase hat, gemeinhin als Erste bemerkt, wenn etwas auffällig ist, und gut Rätsel lösen kann, hat Mila da schon von sich erzählt. Auch diese ungleich feiner gestreute Spur wird die Autorin wunderbar zartspröder, emotional genauer und immer wieder hinreißend witziger Jugendbücher in ihrer Geschichte gründlich widerlegen: Die Fahrt mit ihrem Vater Gil in den verschneiten Bundesstaat New York ist eine Reise in dessen Vergangenheit - immerhin suchen sie gemeinsam nach seinem alten Freund Matthew, der seit kurzem verschwunden ist - und eine in ihre Zukunft, denn was Mila dabei über das Leben lernt, führt sie einen großen Schritt aus den kindlichen Gewissheiten heraus. Einen Schritt, den Meg Rosoff mit Leichtigkeit und Sorgfalt zu zeichnen vermag.

Sie hatten noch überlegt, ob Mila nicht besser zu Hause in London bleiben solle, als Matthews Frau Suzanne mit der Nachricht angerufen hatte, dass er seit ein paar Tagen nicht nach Hause gekommen ist. "Ihr kommt doch trotzdem?", hatte sie noch gefragt. Mila fand gleich, es sei besser, ihren zuweilen etwas zerstreuten Vater zu begleiten. Und kommt mit ihm in ein Haus, in dem gerade einmal der Hund den Verschwundenen zu vermissen scheint. Fährt mit ihm an die kanadische Grenze, in ein Haus im Wald, in dem sich der Freund versteckt haben könnte. Und wird mit ihm dort von Bewohnern empfangen, die ihre Sicht der Dinge ein erstes Mal ins Wanken bringen: "Sag mal", fragt Mila sich empört, "läuft da unter Erwachsenen eine große Verschwörung, dass alle ein unglaublich kompliziertes Leben führen und so tun, als wäre das normal?"

Es ist wirklich verworren, was Mila nach und nach erfährt. Über den Unfall, bei dem Matthews Sohn ums Leben kam. Über einen zweiten Sohn gleichen Alters, mit einer anderen Frau. Über Schuld und Schweigen, über den Druck, zu bleiben und die Verlockung zu fliehen. Über Verantwortung und Verzweiflung.

Schließlich gesteht ihr Vater, schon die ganze Reise, die ganze Suche über mit seinem alten Freund in Kontakt gestanden zu haben, schließlich sitzten sich die beiden gegenüber, und "die Asche einer alten Freundschaft schwebt durch die Luft und landet in einem kleinen Häufchen unterm Frühstückstisch". Dabei hatte Matthew Gil einmal das Leben gerettet. Jetzt, als sie sich wiedersehen, geht es abermals ums Leben. Und wohl auch um den Tod.

Die Einblicke, die Mila auf ihrer Reise in die Welt der Erwachsenen bekommt, sind beschämend und verwirrend. Dennoch weiß sie, ihrer Namenspatronin, einer Hündin, gleich, bei alledem tatsächlich immer, wo sie ist und was sie tut. Und das verdankt sie der Liebe in ihrer Familie. Ihre Leser verdanken dieser Liebe zwischen Vater und Tochter, auch zu der Mutter, die nur ab und zu mit einer Nachricht oder in einem Telefonat in Erscheinung tritt, dass Rosoffs Roman sie nicht erschlägt, sondern letztlich fasziniert: Wie sich die drei in ihren Eigenheiten, selbst in ihren Schwächen kennen und verstehen, ist herzerwärmend. Und macht klar, warum sich Mila in keinem Moment nach der Bedingungslosigkeit sehnt, mit der Matthews Hund schließlich auf ihn zugestürmt kommt, als sich die beiden wiedersehen. So einfach ist das nämlich nicht. Nicht für uns.

Es sind die großen Themen nicht nur der Gerade-noch-Kinderliteratur, die Meg Rosoff hier verhandelt, Themen, die auf jedem Klappentext abstoßend wirken mögen. Meg Rosoff aber vermag auf eine fast verspielte Weise, ihnen Gestalt zu geben und Gewicht zu nehmen. Und ihre Leser letztlich auch mit sich selbst und eigenen Fragen in Kontakt zu bringen, ohne sie ihnen aufzudrängen. "Wann wird ein Kind erwachsen?", überlegt Mila einmal: "Geschieht es von einer Sekunde zur nächsten oder langsam, in Phasen? Gibt es ein Alter, eine Woche, einen Augenblick, in dem alle Geheimnisse des Universums enthüllt werden und das Erwachsensein auf einer Wolke vom Himmel herabsinkt und das Gehirn für immer verändert?" Der Gedanke ist natürlich eine Nummer zu groß für ein zwölf Jahre altes Mädchen, denn eigentlich ist Mila ja noch ein Kind, aber all das, was sie auf dieser Reise erlebt und erkannt haben wird, ist ja auch eine Nummer zu groß für sie.

Diese Spannung von Figur und Handlung nicht als schlichtes Abenteuer, sondern in psychologischer Feinzeichnung zu erzählen ist nur allzu oft literarischer Leichtsinn. Im Fall Meg Rosoffs wird es zu einem Triumph.

FRIDTJOF KÜCHEMANN

Meg Rosoff: "Was ich weiß von dir".

Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. Main 2014. 272 S., geb., 14,99 [Euro]. Ab 12 J.

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