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Mila is on a roadtrip across the USA with her father. They are looking for his best friend but Mila discovers a more important truth. Sometimes the act of searching reveals more than the final discovery can. Adults do not have all the answers. It all depends what questions you ask.
A brilliantly atmospheric exploration of someone on the brink of adulthood, from prizewinning author Meg Rosoff, author of HOW I LIVE NOW. This is a compelling read in the tradition of Meg's acclaimed novels such as WHAT I WAS and JUST IN CASE.

Produktbeschreibung
Mila is on a roadtrip across the USA with her father. They are looking for his best friend but Mila discovers a more important truth. Sometimes the act of searching reveals more than the final discovery can. Adults do not have all the answers. It all depends what questions you ask.

A brilliantly atmospheric exploration of someone on the brink of adulthood, from prizewinning author Meg Rosoff, author of HOW I LIVE NOW. This is a compelling read in the tradition of Meg's acclaimed novels such as WHAT I WAS and JUST IN CASE.
Autorenporträt
Bevor sie anfing zu schreiben, arbeitete Meg Rosoff in vielen verschiedenen Jobs, unter anderem im Verlagswesen und in der Werbung. 1989 zog sie von New York nach London, wo sie heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. In Großbritannien stand sie mit "So lebe ich jetzt" lange auf der Bestsellerliste für Erwachsene. Meg Rosoff wurde 2016 mit dem "Astrid Lindgren Memorial Award (ALMA) ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.12.2014

IM DOPPELPACK
Dinge, die
niemand sonst sieht
„Der Mensch ist ein großes Fragezeichen“ – dies ist einer der Lieblingssätze von Gil, dem Vater der 12-jährigen Mila. Entsprechend beschäftigt sich Was ich weiß von dir mit vielen großen Fragen – und mit der Suche nach Antworten. Gils bester Freund Matthew verschwindet, lässt Frau und Kind zurück, und das, obwohl die Freunde sich endlich einmal wieder sehen wollten. Was ist passiert?
  Gemeinsam machen sich Gil und Mila auf den Weg, um Matthew aufzuspüren. Aber in Meg Rosoffs neuem Roman geht es um mehr. Es geht um Mila, die nach einem Hund benannt ist und die Gabe besitzt, Umstände zu analysieren, Stimmungen aufzunehmen, Mimik und Gestik zu entschlüsseln, bis sie Dinge erkennt, die niemand sonst sieht. Es geht um Freundschaft: die alte Freundschaft zwischen Gil und Matthew, die tief ist – vor Jahren hat Matthew Gil das Leben gerettet. Es geht um die Freundschaft zwischen Mila und der gleichaltrigen Catlin, die schwer zu verstehen ist, um die Freundschaft zwischen Mila und Matthews Hund, der ebenfalls zurückgelassen wurde. Und es geht um Familie, um die wunderbare Beziehung zwischen Mila und ihren Eltern, die vor Zuneigung und Vertrauen nur so strotzt, aber auf die Probe gestellt wird, als die Geschichte einen unerwarteten Lauf nimmt.
  Die Gespräche der Figuren sind nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet, sodass Dialog und Gedanken verwischen, was den Leser unmittelbar hineinzieht. Obwohl – oder vielleicht gerade weil – Mila sehr erwachsen wirkt für ihre 12 Jahre, begleitet man sie gern, fühlt mit, und erfährt mit ihr, dass es auf manche Fragen keine Antworten gibt. Ein typisches Jugendbuch ist es nicht, dafür spielt die Erwachsenenwelt eine zu große Rolle – aber eine Geschichte, die sich für Jugendliche zu lesen lohnt.
MAGDALENA KNÖDLER (19 Jahre)
Dies ist eine Geschichte von Folgen und Spätfolgen des Lebens. Von Schicksal und Schicksalsschlägen, Selbstbild und Abwertung, bis Zukunft von Vergangenheit derart überschattet ist, dass für Gegenwart kein Raum bleibt. Bis einer verschwinden will. Und genau das auch tut. Von London nach New York bis in die Wälder Kanadas führt die Suche von Gil und Mila. Gerade die Zwölfjährige ist gefragt. „Perguntadora“, nennt sie ihr Vater liebevoll, eine, die zu viele Fragen stellt, ein Ausbund an Empathie ist sie allemal. In Matthews Familie braucht es dafür kein ausgeprägtes Feingefühl, zu groß ist das Unglück: Selbstverständlich macht Meg Rosoff aus dieser Konstellation kein Rührstück. Folgt man hingegen dem deutschen Titel Was ich weiß von dir wird eine weitere Frage impliziert: Was ich weiß von mir. Die Suche nach Matthew gestaltet sie auch als ein sich Verorten in der Welt, nicht zuletzt über Worte. Immerhin ist Gil Übersetzer. Was er über diese Kunst sagt (und was Brigitte Jakobeit in ihrer Übersetzung glänzend vormacht), gilt genauso fürs Leben – um Sprachbeherrschung gehe es nicht, sondern um Übertragung „ohne katastrophalen Bedeutungsverlust“.
  Bedeutung, Sinn – auch dieses Komplexes nimmt Meg Rosoff sich an. Und thematisiert, indem sie die Freundschaft der Väter korrespondieren lässt mit der von Mila und Catlin, einen weiteren Übergang: Die beiden sind keine Kinder mehr. Die Spionage- und Detektivgeschichten der Kindheit, die stets aufgingen, die Magie des Erzählens verfangen nicht mehr. Doch auf der Erwachsenenseite sind sie auch noch nicht angelangt. Was der Vater als Schutzbehauptung deklariert, bewertet sie als Lüge. Die Einsicht, dass die Suche nach Antwort nie aufhört, erzählt Meg Rosoff meisterhaft. (ab 12 Jahre)
CHRISTINE KNÖDLER
Meg Rosoff: Was ich weiß von dir. Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit. Fischer KJB 2014. 271 Seiten, 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2015

Unterm Tisch die Asche alter Freundschaft
Ein abgetauchter Kumpel, eine Reise, ein Erwachen: Meg Rosoffs neuer Roman

Eigentlich sei sie immer noch ein Kind, lässt Meg Rosoff ihre zwölf Jahre alte Heldin Mila auf den ersten Seiten des Romans "Was ich weiß von dir" feststellen, und das klingt natürlich alarmierend. Dass sie eine gute Nase hat, gemeinhin als Erste bemerkt, wenn etwas auffällig ist, und gut Rätsel lösen kann, hat Mila da schon von sich erzählt. Auch diese ungleich feiner gestreute Spur wird die Autorin wunderbar zartspröder, emotional genauer und immer wieder hinreißend witziger Jugendbücher in ihrer Geschichte gründlich widerlegen: Die Fahrt mit ihrem Vater Gil in den verschneiten Bundesstaat New York ist eine Reise in dessen Vergangenheit - immerhin suchen sie gemeinsam nach seinem alten Freund Matthew, der seit kurzem verschwunden ist - und eine in ihre Zukunft, denn was Mila dabei über das Leben lernt, führt sie einen großen Schritt aus den kindlichen Gewissheiten heraus. Einen Schritt, den Meg Rosoff mit Leichtigkeit und Sorgfalt zu zeichnen vermag.

Sie hatten noch überlegt, ob Mila nicht besser zu Hause in London bleiben solle, als Matthews Frau Suzanne mit der Nachricht angerufen hatte, dass er seit ein paar Tagen nicht nach Hause gekommen ist. "Ihr kommt doch trotzdem?", hatte sie noch gefragt. Mila fand gleich, es sei besser, ihren zuweilen etwas zerstreuten Vater zu begleiten. Und kommt mit ihm in ein Haus, in dem gerade einmal der Hund den Verschwundenen zu vermissen scheint. Fährt mit ihm an die kanadische Grenze, in ein Haus im Wald, in dem sich der Freund versteckt haben könnte. Und wird mit ihm dort von Bewohnern empfangen, die ihre Sicht der Dinge ein erstes Mal ins Wanken bringen: "Sag mal", fragt Mila sich empört, "läuft da unter Erwachsenen eine große Verschwörung, dass alle ein unglaublich kompliziertes Leben führen und so tun, als wäre das normal?"

Es ist wirklich verworren, was Mila nach und nach erfährt. Über den Unfall, bei dem Matthews Sohn ums Leben kam. Über einen zweiten Sohn gleichen Alters, mit einer anderen Frau. Über Schuld und Schweigen, über den Druck, zu bleiben und die Verlockung zu fliehen. Über Verantwortung und Verzweiflung.

Schließlich gesteht ihr Vater, schon die ganze Reise, die ganze Suche über mit seinem alten Freund in Kontakt gestanden zu haben, schließlich sitzten sich die beiden gegenüber, und "die Asche einer alten Freundschaft schwebt durch die Luft und landet in einem kleinen Häufchen unterm Frühstückstisch". Dabei hatte Matthew Gil einmal das Leben gerettet. Jetzt, als sie sich wiedersehen, geht es abermals ums Leben. Und wohl auch um den Tod.

Die Einblicke, die Mila auf ihrer Reise in die Welt der Erwachsenen bekommt, sind beschämend und verwirrend. Dennoch weiß sie, ihrer Namenspatronin, einer Hündin, gleich, bei alledem tatsächlich immer, wo sie ist und was sie tut. Und das verdankt sie der Liebe in ihrer Familie. Ihre Leser verdanken dieser Liebe zwischen Vater und Tochter, auch zu der Mutter, die nur ab und zu mit einer Nachricht oder in einem Telefonat in Erscheinung tritt, dass Rosoffs Roman sie nicht erschlägt, sondern letztlich fasziniert: Wie sich die drei in ihren Eigenheiten, selbst in ihren Schwächen kennen und verstehen, ist herzerwärmend. Und macht klar, warum sich Mila in keinem Moment nach der Bedingungslosigkeit sehnt, mit der Matthews Hund schließlich auf ihn zugestürmt kommt, als sich die beiden wiedersehen. So einfach ist das nämlich nicht. Nicht für uns.

Es sind die großen Themen nicht nur der Gerade-noch-Kinderliteratur, die Meg Rosoff hier verhandelt, Themen, die auf jedem Klappentext abstoßend wirken mögen. Meg Rosoff aber vermag auf eine fast verspielte Weise, ihnen Gestalt zu geben und Gewicht zu nehmen. Und ihre Leser letztlich auch mit sich selbst und eigenen Fragen in Kontakt zu bringen, ohne sie ihnen aufzudrängen. "Wann wird ein Kind erwachsen?", überlegt Mila einmal: "Geschieht es von einer Sekunde zur nächsten oder langsam, in Phasen? Gibt es ein Alter, eine Woche, einen Augenblick, in dem alle Geheimnisse des Universums enthüllt werden und das Erwachsensein auf einer Wolke vom Himmel herabsinkt und das Gehirn für immer verändert?" Der Gedanke ist natürlich eine Nummer zu groß für ein zwölf Jahre altes Mädchen, denn eigentlich ist Mila ja noch ein Kind, aber all das, was sie auf dieser Reise erlebt und erkannt haben wird, ist ja auch eine Nummer zu groß für sie.

Diese Spannung von Figur und Handlung nicht als schlichtes Abenteuer, sondern in psychologischer Feinzeichnung zu erzählen ist nur allzu oft literarischer Leichtsinn. Im Fall Meg Rosoffs wird es zu einem Triumph.

FRIDTJOF KÜCHEMANN

Meg Rosoff: "Was ich weiß von dir".

Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. Main 2014. 272 S., geb., 14,99 [Euro]. Ab 12 J.

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