A pulsating cult-favorite psycho-thriller soon to be a major motion picture starring Christopher Abbott and Mia Wasikowska *One of Literary Hub's "Ten Works of Literary Horror You Should Read (Even if You Don't Think You Like Horror)"* Kawashima Masayuki is a successful graphic designer living in Tokyo with his loving wife, Yoko, and their baby girl. Outwardly, their lives are a picture of happiness and contentment, but every night while his wife sleeps Kawashima creeds from him bed and watches over the baby's crib with an ice pick in his hand and an almost visceral desire to use it. One night, as this struggle unfolds once more, Kawashima makes a decision to confront his demons and sets into motion an uncontrollable chain of events seeming to lead inexorably to murder. The follow-up to In the Miso Soup from a cult favorite writer, Piercing confirms Murakami as the master of the psycho thriller-terrifying, sickening, and utterly gripping
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.03.2009Schmerztherapie
Im Horrorfilm wird das nächste Schrecknis immer von diesem unheilkündenden Akkord eingeleitet. Bei Ryu Murakami ist es umgekehrt: Sein großartig überdrehter Roman "Piercing" erzeugt die genretypischen Dissonanzen im Geiste des Lesers, so meisterlich spielt der japanische Filmemacher und Schriftsteller auf der Klaviatur des wohligen Schauderns. Der Familienvater Kawashima wird nachts von der Obsession geplagt, sein neugeborenes Kind ermorden zu müssen. "Hauchdünne Äderchen durchzogen die Pfirsichhaut seiner Wangen. Kawashima strich über die Oberfläche dieses zarten Flaums, zuerst mit der Fingerspitze und dann ebenso behutsam mit der Spitze des Eispickels." Wie bei jedem guten Psychotiker steckt ein ungestilltes Liebesbedürfnis dahinter: Kawashima wurde als Kind von seiner Mutter nach allen Regeln der Kunst gequält. Auf Anraten seines inneren Alter Egos beschließt er, alternativ eine junge Prostituierte zu töten. Doch er gerät an Chiaki, die von ihrem Vater missbraucht wurde und Kawashima an Wahnhaftigkeit in nichts nachsteht. Es entwickelt sich eine verstörende Romanze, in der die Sexphantasie des einen die Zerstörungslust des anderen beflügelt. Die beiden Seelenverwandten arbeiten ihre Leidensgeschichten in einer eigenartigen Paartherapie auf, indem sie einander mit allerhand zweckentfremdetem Gerät versehren. Der kathartische Effekt besteht in der am Ende gewonnenen Sicherheit: Für diesen Wahnsinn gibt es kein Heilmittel. (Ryu Murakami: "Piercing". Roman. Verlag Liebeskind, München 2009. 176 S., geb., 16,90 [Euro].) brey
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Im Horrorfilm wird das nächste Schrecknis immer von diesem unheilkündenden Akkord eingeleitet. Bei Ryu Murakami ist es umgekehrt: Sein großartig überdrehter Roman "Piercing" erzeugt die genretypischen Dissonanzen im Geiste des Lesers, so meisterlich spielt der japanische Filmemacher und Schriftsteller auf der Klaviatur des wohligen Schauderns. Der Familienvater Kawashima wird nachts von der Obsession geplagt, sein neugeborenes Kind ermorden zu müssen. "Hauchdünne Äderchen durchzogen die Pfirsichhaut seiner Wangen. Kawashima strich über die Oberfläche dieses zarten Flaums, zuerst mit der Fingerspitze und dann ebenso behutsam mit der Spitze des Eispickels." Wie bei jedem guten Psychotiker steckt ein ungestilltes Liebesbedürfnis dahinter: Kawashima wurde als Kind von seiner Mutter nach allen Regeln der Kunst gequält. Auf Anraten seines inneren Alter Egos beschließt er, alternativ eine junge Prostituierte zu töten. Doch er gerät an Chiaki, die von ihrem Vater missbraucht wurde und Kawashima an Wahnhaftigkeit in nichts nachsteht. Es entwickelt sich eine verstörende Romanze, in der die Sexphantasie des einen die Zerstörungslust des anderen beflügelt. Die beiden Seelenverwandten arbeiten ihre Leidensgeschichten in einer eigenartigen Paartherapie auf, indem sie einander mit allerhand zweckentfremdetem Gerät versehren. Der kathartische Effekt besteht in der am Ende gewonnenen Sicherheit: Für diesen Wahnsinn gibt es kein Heilmittel. (Ryu Murakami: "Piercing". Roman. Verlag Liebeskind, München 2009. 176 S., geb., 16,90 [Euro].) brey
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