Pierre Bourdieus sozialanthropologische Feldforschung ist bis heute wohl einzigartig geblieben. Wenig beachtet wurde bislang die Rolle der Fotografie dabei. Die fünfbändige Serie Visuelle Formen soziologischer Erkenntnis erschließt eine neue Sicht auf das Werk Bourdieus und zeigt anhand der frühen Algerien-Studien ein von Beginn an vom Bild kommendes Denken. Die Beiträge des einführenden Bandes dieser Serie führen den Dialog zwischen den Bildern der »Wirklichkeit« und jenen theoretischen Schlussfolgerungen, den Begriffen von »Habitus« und »Praxis«, für die Bourdieu später bekannt wurde, in exemplarischer Weise fort. Begleitet von reichem Bildmaterial zeigen sie unterschiedliche Aspekte der fotografisch dokumentierten Soziologie Algeriens und führen dabei in Bourdieus Forschungspraxis ein.
»Im Fazit leisten die Autorinnen und Autoren des Bandes einen wichtigen Beitrag, eine kaum thematisierte Seite des Soziologen Pierre Bourdieu zu präsentieren. Sie bringen uns Bourdieu als Fotografen in den Anfängen seiner soziologischen Arbeit näher und geben Einblicke in sein fotografisches Vermächtnis.«
Axel Philipps, H-Soz-u-Kult, 06.12.2022 20221206
Axel Philipps, H-Soz-u-Kult, 06.12.2022 20221206