"Pierre und Jean" ist der einzige Roman Guy de Maupassants, der nicht in der Pariser Gesellschaft angesiedelt ist, sondern in Le Havre und der Normandie. Im Zentrum der Handlung stehen zwei charakterlich gänzlich unterschiedliche Brüder: Pierre Roland, ein verschlossener und nervöser Arzt, und der lebensfrohe Jean, der soeben sein Jurastudium abgeschlossen hat. Als der längst vergessene Freund der Familie Léon Maréchal überraschend Jean sein beträchtliches Vermögen hinterlässt, kommt die Wahrheit an den Tag: Die Mutter Louise war einst die Geliebte Maréchals, er ist Jeans leiblicher Vater. Als Jean schließlich noch die attraktive Kapitänswitwe Rosémilly erobert, die auch von Pierre begehrt wird, reift in dem zurückgesetzten Bruder ein radikaler Entschluss.