Die Auflösung einer objektiv nachvollziehbaren Bildersprache im 18. Jahrhundert ist in der kunsthistorischen Forschung schon in mancher Hinsicht kritisch untersucht worden. Die vorliegende Arbeit versucht das Ersetzen einer verbindlichen Ikonographie durch andere Bildstrategien am Fall des venezianischen Genremalers Pietro Longhi aufzuzeigen. Dabei wird die Verankerung Longhis in einer speziell italienischen Tradition der Genremalerei ebenso verfolgt wie deren besondere venezianische Ausdrucksform. Im Vordergrund steht neben wahrnehmungspsychologischen Phänomenen die Beantwortung der Frage nach möglicherweise unterschiedlichen Rezipientenkreisen, wie sie durch potentielle Offenheit in der Bildlektüre ermöglicht werden. Es wird hier den Wechselwirkungen zwischen Literatur und der Komödie Carlo Goldonis einerseits und bildender Kunst im Sinne aufklärerischen Denkens andererseits unter Anwendung einer großen Materialfülle nachgegangen.