Unter Pigmentierung versteht man die normale oder abnorme Verfärbung der Mundschleimhaut. Die Pigmentierung hat eine multifaktorielle Ätiologie. In den meisten Fällen ist die Pigmentierung physiologisch, manchmal kann sie aber auch Vorbote einer schweren Erkrankung sein. Unregelmäßigkeiten in der Melaninpigmentierung und Farbveränderungen des oralen Gewebes können wichtige diagnostische Hinweise sowohl auf lokale als auch auf systemische Erkrankungen liefern. Die Untersuchung eines Patienten, der sich mit einer pigmentierten Läsion vorstellt, sollte eine vollständige medizinische und zahnärztliche Anamnese, extraorale und intraorale Untersuchungen sowie Labortests umfassen. Die Anamnese sollte das Auftreten und die Dauer der Läsion, das Vorhandensein einer begleitenden Hyperpigmentierung der Haut, das Vorhandensein von systemischen Anzeichen und Symptomen (z. B. Unwohlsein, Müdigkeit, Gewichtsverlust), die Einnahme von Medikamenten und Rauchgewohnheiten umfassen. Pigmentierte Läsionen im Gesicht, der perioralen Haut und den Lippen sollten untersucht werden. Im Allgemeinen weisen gutartige pigmentierte Läsionen regelmäßige Ränder auf und sind klein, symmetrisch und einheitlich in der Farbe. Sie können entweder flach oder leicht erhaben sein. Im Gegensatz dazu deuten unregelmäßige Ränder, Farbvariationen und oberflächliche Ulzerationen auf Malignität hin.