Das Märchen „Piktors Verwandlungen“ schrieb Hermann Hesse 1922 für seine spätere Frau, die Sängerin Ruth Wenger, und versah es mit Federzeichnungen, die er anschließend aquarellierte. Piktor sucht im Paradies nach dem Glück und erlebt hier zahlreiche Verwandlungen. Er selbst wünscht sich, ein Baum
zu sein. Nach vielen Jahren läuft ein Mädchen durch das Paradies und beide spüren eine große…mehrDas Märchen „Piktors Verwandlungen“ schrieb Hermann Hesse 1922 für seine spätere Frau, die Sängerin Ruth Wenger, und versah es mit Federzeichnungen, die er anschließend aquarellierte. Piktor sucht im Paradies nach dem Glück und erlebt hier zahlreiche Verwandlungen. Er selbst wünscht sich, ein Baum zu sein. Nach vielen Jahren läuft ein Mädchen durch das Paradies und beide spüren eine große Anziehungskraft zueinander. Schließlich vereinen sie sich; ihr gemeinsames Leben ist damit glücklich und ausgefüllt.
Hesse hat im Laufe der Jahre etwa hundert unterschiedliche Abschriften des Piktor-Märchens angefertigt, die er dann an Freunde und Bekannte verschenkte oder zur Unterstützung Notleidender zum Verkauf anbot. Alle Exemplare waren mit variierenden, farbenfrohen Illustrationen versehen. Die hier vorliegende Illustration ist sicher die reizvollste, wie Volker Michels in seinem ausführlichen Nachwort betont. Erst 1973 wurde sie von Hesse Sohn Heiner im Tessiner „Papageienhaus“ der Familie Wegner entdeckt. Neben der reproduzierten Originalhandschrift wird der Text des Märchens anschließend im Druck wiederholt. Ergänzt wird das Inselbändchen durch ausgewählte Gedichte von Hermann Hesse. Fazit: Ein wunderbares Kleinod in der Reihe der Inselbändchen.
Manfred Orlick