Jean-Henri Fabre, dessen Erinnerungen eines Insektenforschers für den Literaturnobelpreis nominiert waren und der mit diesem Werk unzählige Schriftsteller beeinflusste, war Zeit seines Lebens der ebenso faszinierenden wie geheimnisvollen Welt der Pilze verfallen. Von 1872 an quarellierte er insgesamt fast 700 naturwissenschaftlich genaue und wohlkomponierte Pilzstudien, vornehmlich, um den Reichtum der Pilzwelt für die Nachwelt zu erhalten, da er - zu Recht, wie wir heute wissen - fürchtete, dass viele Arten aussterben würden. Dieser prächtige Folioband versammelt erstmals alle erhaltenen Pilz-Aquarelle Fabres und beweist eindrucksvoll, dass dem Naturforscher Jean-Henri Fabre neben seinem herausragenden Rang in der Literaturauch ein besonderer Platz in der Kunstgeschichte gebührt.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Wehende Glockenröcke, tomatenfarbene Sonnen- und schwarze Herrenschirme entdeckt Sylvia Staude in dem von Judith Schalansky herausgegebenen Band mit den Pilz-Aquarellen von Jean-Henri Fabre. Prächtig, staunt Staude. Die Hingabe des Forschers und Zeichners findet sie enorm. Zweisprachig, mit Vor- und Nachwort versehen, bietet ihr der Band lebensechte Ansichten, die mitunter auch wirken wie von einem anderen Stern, wie Staude erklärt. Vor allem aber lenkt er die Aufmerksamkeit auf Pilze, die man im Grunde nicht oder kaum kennt, so Staude.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Zeitlos präsentieren sich in den Aquarellen die Farben und die Formen der dargestellten Pilze. Ihre realistische Präsentation läßt sie zuweilen berückend und wunderlich, aber auch lasziv und schlüpfrig erscheinen.« - Volker Strebel, Fixpoetry Volker Strebel Fixpoetry 20161002