Wahabi Nouri, ein deutscher Sternekoch mit marokkanischen Wurzeln, ist Besitzer und Küchenchef seines eigenen Restaurants "Piment" in Hamburg. Aufgewachsen in Deutschland, ist seine Küche jedoch stark von den Einflüssen seines nordafrikanischen Heimatlandes geprägt. In seinem ersten Kochbuch ist es ihm gelungen, eine Brücke zu schlagen zwischen der klassischen französischen Haute Cuisine und der ganz ursprünglichen orientalischen Länderküche.So findet sich in seinem Buch sowohl ein Rezept für Lammrücken mit gefüllter Artischocke und Pommes Maximes, daneben eine Tajine vom Sot l'y Laisse, aber auch eine Interpretation der Kalbscurrywurst oder einer Tarte Tatin.Neben zahlreichen klassischen Grundrezepturen finden sich auch Rezepte für marokkanische Elemente wieGebeizte Zitrone, Charmoula oder Couscous. Ein ganz besonderer Leckerbissen jedoch sind die Fotografiendieses einzigartigen Kochbuches: Wahabi Nouri ist zusammen mit dem Fotografen Klaus Arras eigens nach Marokko gereist, um ganz hautnah die Stimmung und Atmosphäre des Landes, seiner Märkte und Kücheneinzufangen. In Kombination mit den atemberaubend schönen Foodfotografien setzt sich ein Bild der ArbeitNouris zusammen und zeigt, welche Einflüsse ihn prägen. Getragen wird das Ganze von einem Layout, das auf subtile Weise dazu beiträgt, die köstliche Sinnlichkeit der Küche von Wahabi Nouri spürbar zu machen.
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vorwort
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Wenn Liebe ein guter Koch ist, dann ist Sehnsucht wahrscheinlich ein noch besserer. Und der beste Beweis dafür ist der Deutschmarokkaner Wahabi Nouri, der als Vierjähriger von Casablanca nach Frankfurt kam und trotzdem die Aromen seiner Heimat nie vergessen hat. Er lernte beim Drei-Sterne-Küchen-Titanen Harald Wohlfahrt in Baiersbronn das Handwerkszeug der Haute Cuisine, eröffnete vor dreizehn Jahren sein eigenes Restaurant in Hamburg, gab ihm den ebenso verführerischen wie programmatischen Namen "piment" und verzehrt sich seither Abend für Abend nach seinen kulinarischen Wurzeln, ohne sich aber jemals von seiner Sehnsucht aufzehren zu lassen. Denn Nouri ist kein sentimentaler Koch, kein Freund der Folklore und schon gar kein kulinarischer Quadratschädel, der sich tränenreich auf dem Teller nach Casablanca zurückträumt, sondern ein Weltenwanderer, der immer das Neue, Überraschende, Ungeheuerliche, immer eine Symbiose aus Orient und Okzident sucht. Das beweist er mit diesem Buch meisterhaft. Er hantiert mit einem ganzen Gewürzbasar und beherrscht virtuos die kompliziertesten Techniken der französischen Hochküche, kreiert Couscous aus Blumenkohl und kombiniert Stubenküken mit gebeizten Zitronenschalen, stellt seinem dampfgegarten Täubchen die typisch marokkanische Pastete B'stilla zur Seite und garniert seine Crêpes mit Rosenblütenbonbons wie aus Tausendundeiner Nacht. Und genauso arabesk verschlungen wie Scheherazades Erzählungen sind auch manche von Nouris Rezepten, an denen selbst ambitionierte Hobbyköche nur scheitern können. Doch das ist kein Grund zur Verzweiflung. Man kann ja immer noch im "piment" Trost und Glück suchen.
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"piment" von Wahabi Nouri. Matthaes Verlag, Stuttgart 2013. 215 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 69,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
rezepturen
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impres sum
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