Was hat ein Blumenkohl mit einer Galerie für zeitgenössische Kunst zu tun? Kann ein Schriftzug den Inhalt eines Films ausdrücken? Wie veranschaulicht man die Sinnlichkeit von Kunsterfahrung in einem Anschlag? Und was hat die Frankfurter Hausbesetzerszene auf einem Theaterplakat zu suchen?An der Kasseler Hochschule waren nach 1945 im Bereich Grafikdesign herausragende Professoren und Studierende tätig. Die Plakate von Karl Oskar Blase (1925), Hans Hillmann (1925-2014), Gunter Rambow (1938), Frieder Grindler (1941) oder Ott & Stein gehören längst zu Klassikern des internationalen Grafikdesigns. Obwohl viele ihrer Plakate in Katalogen wie Ausstellungen sehr präsent sind, wurde ihr kulturhistorischer Kontext bislang kaum beachtet. Dieses Defizit versucht dieser Katalog zu beheben. Dabei entstehen spannende Einblicke in die Kulturgeschichte der Bundesrepublik. Die Plakate bringen nicht nur komplexe Sachverhalte grafisch auf den Punkt, sondern fangen mit Witz und Fantasie Zeitgeschichte ein. Erstmals wird auch die Geschichte des documenta-Designs umfassend untersucht.