Planetar denken heißt, die Erde als Planeten ernst nehmen: vom Erdkern bis in den interplanetaren Raum, von der Nanosekunde bis zur Tiefenzeit, vom Elementarteilchen bis zur Erdmasse. Stehen Wechselwirkungen zwischen unserem Heimatplaneten und uns im Zentrum, nimmt ein planetares Wissensparadigma Gestalt an. Es geht einher mit der Relationierung menschlicher Existenz im Universum und der Relativierung der anthropozentrischen Sichtweise. So rücken Fragen der Bewohnbarkeit und Gastfreundschaft in den Vordergrund - und die Schaffung neuen Wissens bedeutet stets auch die Schaffung neuer Welten. Dieses Buch spricht alle mit dem Universum und dem Menschen befassten Wissenschaften an.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Niklas Elsenbruch empfiehlt das Buch der Politikwissenschaftler Frederic Hanusch, Claus Leggewie und Erik Meyer als Einstieg in das "planetare Denken". Die Forderung der Autoren nach einem ganzheitlichen Erd-Verständnis mit dem Ziel nicht einer Einebnung der Unterschiede zwischen Menschlichem und Nicht-Menschlichem, aber einer "erweiterten Anthropologie" und Annäherung, scheint Elsenbruch ein Ansatz zu sein. Bei der Umsetzung des propagierten Denkstils in die Praxis aber gibt es noch viel Arbeit, ahnt der Rezensent. Etwas mehr Ausarbeitung und "originelles" Denken hätte dem Buch nicht geschadet, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Hier finden alle wesentlichen wissenschaftlichen Beiträge zum Komplex Mensch und Planet, die historischen wie die aus unserer Zeit, ihre Einordnung, Besprechung und Gewichtung, was einer produktiven Verortung weiterer Ausarbeitungen und Verknüpfungen in diesem Geflecht zu einer Wissenschaft von Menschheit mit Bezug auf das Universum gerecht werden kann. Kein Handbuch, aber eine fundierte Anregung darüber hinaus.«
Renate Straetling, https://renatestraetling.wordpress.com,_13.07.2021 20210713
Renate Straetling, https://renatestraetling.wordpress.com,_13.07.2021 20210713