»Angst ist hier draußen das einzig richtige Gefühl.« So lautet der Leitspruch von Jens Artschwagers zweitem Roman »Plasmaherz«, ein Science Fiction Horrortrip in die Tiefen des Weltalls.
Desmon K’larian ist Schatzjäger. Er fliegt quer durch das Weltall auf der Suche nach kostbaren Artefakten, die
er verkaufen kann. Eine dieser Reisen führt ihn weiter als jemals zuvor in kaum erforschte Gebiete.…mehr»Angst ist hier draußen das einzig richtige Gefühl.« So lautet der Leitspruch von Jens Artschwagers zweitem Roman »Plasmaherz«, ein Science Fiction Horrortrip in die Tiefen des Weltalls.
Desmon K’larian ist Schatzjäger. Er fliegt quer durch das Weltall auf der Suche nach kostbaren Artefakten, die er verkaufen kann. Eine dieser Reisen führt ihn weiter als jemals zuvor in kaum erforschte Gebiete. Dort, so sagte ihm seine Quelle, solle das Plasmaherz verborgen sein, ein Artefakt von unschätzbarem Wert. Gemeinsam mit seiner Jugendliebe Anbel macht er sich auf die Reise ins Unbekannte und ahnt nicht, was ihn dort tatsächlich erwarten wird.
Der Roman besitzt zwei sich abwechselnden Handlungsstränge. Zum einen die Jetztzeit, in der wir verfolgen, wie Desmon das Plasmaherz sucht und sich den Gefahren auf seinem Weg stellt, und zum Anderen seine Vergangenheit, in der wir erfahren, wie er aus den Slums an die Akademie kam, dort zum Piloten ausgebildet wurde, Anbel kennenlernte und sie schließlich verlor.
Die Abwechslung dieser beiden Handlungssträngte ist echt super gelungen! Zum einen bringen sie Abwechslung in die Erzählung hinein. Außerdem wird so Desmon als zentraler Charakter der Handlung näher beleuchtet und wir lernen ihn ausführlich kennen. Als besonderes Sahnehäubchen fließen die beiden Stränge manchmal fast schon traumartig ineinander über, was echt klasse war!
Der Roman wird sehr schnell sehr spannend, da fackelt der Autor nicht lang, um Desmon dorthin zu bringen, wo die Action steigt. Dort angekommen, gelingt es ihm sehr gut, die bedrückende Atmosphäre einzufangen, die dort vorherrscht und Desmon belastet.
Ein paar kleine Kritikpunkte gibt es aber doch. Es soll in diesem Roman nun einmal um Angst gehen, besonders vor einer bestimmten Sache, die ich aufgrund von potenziellen Spoilern hier nicht vorwegnehmen möchte. Angst ist aber nicht immer nur Angst vor einer greifbaren Sache, sondern kommt häufig auch aus uns selbst heraus. Nicht immer richtet sich Angst auf eine konkrete, gerade anwesende Sache. Gerade in Desmons Situation an einem fremden, dunklen Ort wäre es sehr gut denkbar, dass sein Geist ihm Streiche spielt und er beginnt, Dinge zu sehen und zu fürchten, die gerade gar nicht da sind und es vielleicht auch nie sein werden. Das ist in einigen Szenen durchaus vorhanden, wäre aber gerade im Hauptteil des Romans wünschenswert, wenn es häufiger auftritt.
Desmon ist die zentrale Figur der Handlung. Der Autor kommt mit einem relativ kleinen Ensemble von Protagonisten aus, was ich durchaus als gut empfinde, da es das Lesen erleichtert. Auf der anderen Seite fallen die meisten Nebencharaktere ein wenig hinten über. Bei den allermeisten spielt es für mich in diesem Roman keine große Rolle, dass sie nicht näher beleuchtet werden, da ich es meist auch nicht als notwendig empfunden hätte, wenn es geschehen wäre. Nur bei Anbel wäre es sehr wünschenswert gewesen, wenn wir mehr zu ihr erfahren. Wir wissen, dass Desmon sie nach seiner Zeit an der Akademie völlig aus den Augen verloren hatte. Dann taucht sie plötzlich wieder auf und bringt ihn dazu, sie auf seine Mission mitzunehmen. Wir wissen nicht, wie ihre Motive dafür lauten, noch wissen wir, warum sie so plötzlich auftaucht.
Das führte mich übrigens zu der These, dass Anbel nur eine Einbildung Desmons sei. Das traf es zwar nicht zu 100%, aber so gänzlich falsch war das allerdings auch nicht. Der Twist am Ende des Romans Anbel betreffend war ausgesprochen gelungen und erklärt vielleicht, warum wir quasi nichts über Anbel nach der Zeit an der Akademie wissen. Trotzdem: Es hätte sicher einen Weg gegeben, doch noch etwas davon einzubauen.
Auch wenn ein paar kleine Kritikpunkte dabei sind, bleibt der Roman eine unbedingte Empfehlung! Er ist ein ausgesprochen gutes Beispiel von Selfpublishing, den ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann.
Ich danke dem Autor vor die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.