"Eine literarische Entdeckung besonderer Art bietet dieses Buch; die Entdeckung eines längst weltberühmten und vielgeliebten Meisterwerks der klassischen Moderne. Die Lektüre läßt den Reiz und den Rang einer Prosadichtung eigener Art erahnen, deren Originaltext - wie Luis Cernuda schrieb - ein Sprachkunstwerk von »einzigartiger Frische und Lebendigkeit des Ausdrucks« ist: «Das andalusische Ambiente hat sich wohl selten mit soviel dichterischer Wahrheit offenbart . . .«"
Warum, fragt Florian Borchmeyer, musste bei den Surrealisten um Dali und Bunuel immer der arme Esel als schlimmste Beleidigung herhalten, wenn auf die Bourgeoisie geschimpft wurde? Es lag an Jimenez, der mit seiner sanften Geschichte vom traurigen Dichter, der auf seinem treuen Gefährten die Lande durchquert, zu Weltruhm gelangte und den Avantgardisten als Inbegriff der Verlogenheit galt. Und heute? Dali ist ein Posterklischee und Jimenez ist vergessen, wie ironisch! Borchmeyer empfiehlt die Wiederentdeckung anhand dieser wundervollen Lesung durch Christian Brückner, der die "asketische Stille" des Buches hörbar mache. Wie ist es so? Sehr schön, sehr mediterran und manchmal auch ironisch. Aber, so Borchmeyer: Eigentlich stehe es in der Nachfolge der deutschen Romantik: "Wie in Wilhelm Müllers Gedichtzyklus transformieren sich die Landschaft und ihre stummen Objekte in Allegorien der Seele." Und dazu gibt es noch Prosagedichte, die vom Komponisten Mario Castelnuovo-Tedesco für Gitarre vertont wurden. Auch sehr schön!
© Perlentaucher Medien GmbH
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