Gesucht ist eine Deutung Platons, die vor seiner Kritik der Schrift im 'Phaidros' Bestand haben kann. Platons eigene Skepsis dem Schreiben gegenüber abwerten oder in ihr Gegenteil verkehren zu wollen, wie es vielfach noch versucht wird, kann keinen Weg zum Verständnis des Schriftstellers Platon eröffnen. Nur wenn man seine Einschätzung des richtigen Verhältnisses von schriftlichem und mündlichem Philosophieren ernst nimmt, kann man Technik und Wirkungsabsicht der Dialoge adäquat erfassen. - Szlezák liefert eine Bestandsaufnahme der formalen Merkmale der Dialoge und eine Beschreibung ihrer dramatischen Technik mit ihren Konstanten und Variablen der Charakterzeichnung und Handlungsführung. Das erarbeitete Gerüst wird dann zurückbezogen auf das Bild des Philosophen und auf Platons Vorstellung von philosophischer Erkenntnisvermittlung. Eine solche Analyse, die sich am Text selbst orientiert und dessen Struktur wie Inhalt gleichermaßen berücksichtigt, zeigt, daß die Dialoge nicht als philosophisch autarke Werke konzipiert sind, sondern konsistent über sich hinausweisen in Richtung auf eine Theorie der Prinzipien.
»Die Lektüre dieses Manuskripts war ein wirkliches Vergnügen. Szlezáks schöner Text liest sich erstaunlich leicht, und man wundert sich, daß man danach, ohne wirklichen Schmerz gespürt zu haben, so viel über Platon erfahren, einen Eindruck von der formalen Platon-Diskussion der letzten Generationen bekommen und schließlich sogar die vom Verfasser dezent präferierte Theorie kennengelernt hat. Schade, daß es nicht viele solcher Bücher gibt.«Rainer Specht, Mannheim