Die Interpretation von Platons politischer Philosophie ist nicht nur von herausragender Bedeutung für die Entwicklung von Voegelins eigenem Denken, sondern auch ein bemerkenswerter Beitrag zur Platonforschung. Einer der Reize der Voegelinschen Darstellung besteht darin, daß das platonische Werk nicht als isoliertes Ereignis verstanden wird, sondern als End- und Höhepunkt eines langen, die Geschichte des griechischen Denkens durchziehenden geistigen Prozesses, in dem sich die Philosophie als eigenständige Symbolform entwickelte.
Besondere Aufmerksamkeit widmet Voegelin den platonischen Mythen. Er zeichnet Platon als einen der wenigen großen Philosophen, der die Mythenschöpfung bewußt als ein Instrument des Philosophierens einsetzte, in der Überzeugung, da es kein besser geeignetes Medium für die Kommunikation von Transzendenzerfahrungen gibt.
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Besondere Aufmerksamkeit widmet Voegelin den platonischen Mythen. Er zeichnet Platon als einen der wenigen großen Philosophen, der die Mythenschöpfung bewußt als ein Instrument des Philosophierens einsetzte, in der Überzeugung, da es kein besser geeignetes Medium für die Kommunikation von Transzendenzerfahrungen gibt.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Bei Platon habe sich, so der Theologe Friedrich Niewöhner in einem umfassenden Porträt von dessen vielbändigem Hauptwerk "Ordnung und Geschichte", der politische Denker Voegelin zu Hause gefühlt. Der Erkenntnistheoretiker Platon spielt dabei keine Rolle, untersucht werden nur die politischen Dialoge von der "Politeia" bis zu den "Nomoi". Aufgesucht wird die "politische Idee" Platons, die Voegelin in den Dialogen wie in den ihnen präsentierten Mythen symbolisiert sieht. Vor Aktualisierungen scheut, so Niewöhner, der in den politischen Streit seiner Gegenwart sich einmischende Politologe dabei nicht zurück, wenn er beim Klassiker die Verheerungen der eigenen Zeit - vom "Skeptizismus der jüngeren Generation" bis zur "Überspanntheit hysterischer Frauen" - wiederfindet. Geradezu "begeistert" begrüße Voegelin die Einsicht Platons, dass Freiheit keineswegs zu einem geordneten Gesellschaftszustand führen müsse. In der Nähe zum Unsagbaren bewegt sich Voegelin, wie Niewöhner feststellt, auf den Spuren christlicher Mystik. Die tiefe Überzeugung, dass der Glaube die Grundlage des Denkens sein müsse, dass Erkenntnis ontologisch zu verankern ist, finde auch und gerade in der Platon-Lektüre ihren Ausdruck.
© Perlentaucher Medien GmbH
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