Die Jenseitsreise in Platons 10. Buch des Staates führt in einen Vorstellungsbereich, der mit inkohärent verbundenen Metaphern arbeitet, mit der die Sichtweise der "Seele" gemeint ist, deren Aufstieg in Regionen an den Grenzen der Welt von Bildern begleitet wird, die aus Erlebniszusammenhängen des Toten stammen. Der Weg führt aus der Lebenswelt in die Welt abstrakter Konfigurationen, die aus einfachen allgemeinen Formen oder Schemata bestehen und erst in der Objektwahrnehmung konkretisiert werden. Dieser Weg vom Allgemeinen zum Besonderen, vom Reflexhaften zum Reflektierten wird von der Theorie der Mikrogenese als Prozess betrachtet, der phylo- und ontogenetisch vorgebildet ist. Umrisslinien von Körpern und Tonhöhen gehören frühen Prozessstadien der Objektwahnehmung an und können vom Bewusstsein unter bestimmten Voraussetzungen aufgesucht und als abstrakte Formen integriert werden. Damit gelingt eine Bindung von einfachen Formbildungen wie Intervallverhältnissen und Emotionen, weil die einfachen Formen einem Stadium angehören, dass affektiv stark besetzt ist.