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Gernot Böhme legt eine Darstellung von Platons Forschungen und Lehren zu Ontologie, Logik, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie und Kosmologie (Physik) vor; er konfrontiert die philologisch orientierte Platon-Interpretation mit der Wissenschaftsgeschichte und gelangt so zu zahlreichen neuen Lesarten.
Zu Ontologie, Logik, Kosmologie, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Fundiert und gut verständlich führt der Autor in die Ideen- und Prinzipienlehre, die ungeschriebene Lehre und die Kosmologie Platons ein. Die philologisch orientierte Platon-Forschung verschmilzt mit der Wissenschaftsgeschichte zu einem neuen Interpretationsansatz.
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Produktbeschreibung
Gernot Böhme legt eine Darstellung von Platons Forschungen und Lehren zu Ontologie, Logik, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie und Kosmologie (Physik) vor; er konfrontiert die philologisch orientierte Platon-Interpretation mit der Wissenschaftsgeschichte und gelangt so zu zahlreichen neuen Lesarten.

Zu Ontologie, Logik, Kosmologie, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Fundiert und gut verständlich führt der Autor in die Ideen- und Prinzipienlehre, die ungeschriebene Lehre und die Kosmologie Platons ein. Die philologisch orientierte Platon-Forschung verschmilzt mit der Wissenschaftsgeschichte zu einem neuen Interpretationsansatz.
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Autorenporträt
Der Autor: Gernot Böhme ist Professor für Philosophie an der TU Darmstadt. Forschungsschwerpunkte: Kant, Platon, Goethe und die Phänomenologie der Natur, Ästhetik, Ethik, philosophische Anthropologie (der Mensch in der technischen Welt). Jüngste Veröffentlichungen: Anmutungen. Über das Atmosphärische, 1998; Kants Kritik der Urteilskraft in neuer Sicht, 1999; bios/ethos. Über ethikrelevantes Naturwissen, 1999; Theorie des Bildes, 1999. Bei J.B. Metzler Fachbetreuer von Goethes naturwissenschaftlichen Schriften im Rahmen des Goethe-Handbuchs.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.02.2001

Form ist alles
Amme des Werdens: Gernot
Böhmes Buch sieht Platon neu
Altphilologen zitieren gern ein Wort des Philosophen Alfred North Whitehead, die philosophische Tradition bestehe aus einer Reihe von Fußnoten zu Platon. Das klingt maßlos übertrieben. Aber nun heißt es im jüngsten Buch zu Platon, Gernot Böhmes Versuch einer systematischen Darstellung von dessen theoretischer Philosophie, das sei noch zu wenig gesagt. Der Einfluss des Denkers, der um die Mitte des vierten vorchristlichen Jahrhunderts in Athen seine Schule, die Akademie, gründete, die dann fast neunhundert Jahre bestand, lasse sich nicht auf die Philosophiegeschichte beschränken: „Platon ist in uns, sofern wir von europäischer Kultur geprägt sind. ” Es sei also verfehlt, Platon von uns her verstehen zu wollen, vielmehr gehe es darum, uns selbst von Platon her besser verstehen zu lernen. Wir alle sind, ob wir es wissen oder nicht, gewollt oder ungewollt, Platoniker.
Böhme demonstriert dies am Beispiel von Platons Zeitdeutung. Von unseren modernen Zeitvorstellungen führt kein Weg zu Platons Zeitlehre, der ersten philosophischen Theorie von Zeit überhaupt. Es ist umgekehrt: Platons befremdlicher Begriff von Zeit als Lebenszeit eröffnet ein besonderes Verständnis unserer eigenen – zwischen dem physikalischen Schema eines linearen Parameters und den Zeitmodi von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft schwankenden – Zeitauffassung.
Platon versteht Zeit vom Leben her; der Kosmos ist ihm ein beseeltes und vernunftbegabtes Lebewesen. Als Bereich des Werdens und Vergehens und des Wahrnehmbaren verweist er auf das, was Platon das Reich der Ideen genannt hat: das Ewigseiende. Im „Timaios” wird diese Sicht der sinnlich wahrnehmbaren Welt als Darstellung eines idealen Vorbilds durch die Einführung eines göttlichen Handwerkers, des Demiurgen, plausibel gemacht; der Künstler hat ja auch die Idee seines Werks im Kopf, ehe er mit ihrer Ausarbeitung in einem geeigneten Material beginnt. Mit seinem Handwerker-Gott avancierte Platon in der Spätantike zum vorchristlichen Denker. Aber Böhme sieht in diesem Schöpfergott nur ein didaktisches Hilfsmittel; er habe keinen Ort in Platons Ontologie.
Auch die Unterscheidung zwischen einer den Sinnen einerseits, dem Denken andererseits zugänglichen Welt ist anders zu sehen, als der neuplatonisch-christliche Dualismus sie sah, der dann zur mittelalterlichen und kantischen Trennung von sinnlicher und geistiger Wirklichkeit, zu Nietzsches „radikaler Kritik an der „wahren Welt” und zu Heideggers „ontologischer Differenz” führte. Das Modell von Urbild und Darstellung durchkreuzt derartige Kontradiktionen. „Platon ist kein Manichäer. ” Der zeitliche Charakter des Lebewesens Kosmos, seine rhythmisch gegliederte und sich durch fortwährende Reproduktion erhaltende Lebensganzheit, wird nicht einer zeitlosen Ewigkeit der Ideen gegenübergestellt. Vielmehr muss im Urbild selbst vorkommen, was wir dem Kosmos an Gesetzlichkeit ablesen. So sind Werden und Vergehen keine Mangelerscheinungen der „diesseitigen” Welt, die durch ein vollkommenes „Jenseits” aufgehoben würden. Was als Werden und Vergehen erscheint, ist das Hervortreten und Schwinden von Ideen im Medium Kosmos. Wie der Marmor den Meißel des Künstlers aufnehmen kann, so verfügt der Kosmos über ein aufnehmendes Prinzip, das Platon in einem kühnen Bild als „Amme des Werdens” bezeichnet.
Was bleibt im unaufhörlichen Wechsel? Anders als bei Aristoteles ist es bei Platon keine Substanz, die nur ihre Zustände verändert (wie dieselbe Substanz einmal als Wasser, dann als Eis, dann wieder als Wolke erscheint). Veränderung ergibt sich aus der Notwendigkeit der ständigen Erneuerung einer bestimmten Form; diese ist das Bleibende. Während sich die neuzeitliche Naturwissenschaft am aristotelischen Muster des Verhältnisses von formloser Materie und ihren wechselnden Formen orientiert, hat sich die Naturwissenschaft seit Einstein Platons Modell der Selbstreproduktion einer zeitlosen Form angenähert.
Wenn Whitehead Platons Denken als den Grundtext betrachtet, zu dem alle nachfolgende Philosophie ihre Anmerkungen gemacht hat, sagt er das nicht ohne Einschränkung. Er meine nicht „jene systematischen Gedankengebäude, die seine Schüler mit bedenklichem Eifer aus seinen Schriften abgeleitet haben”; er denke an „die Fülle fundamentaler Gedanken, die überall bei ihm zu finden sind”. Böhmes Konzept einer systematischen Darstellung steht nicht nur zu dieser Auffassung Platons als eines Stichwortgebers der abendländischen Philosophie in einem gewissen Widerspruch, sondern mehr noch zum dialogischen Charakter seines Vorgehens, das auf den „Natternbiss”, die verwandelnde Berührung mit einer einleuchtenden Wahrheit, ausgeht. Dem Autor ist dieser Widerspruch durchaus bewusst. Eine Querlektüre, die aus der Einheit des Dialogs bestimmte Stellen herausbricht, um ein Sachproblem im Zusammenhang darzustellen, tue Platons Philosophie Gewalt an, lesen wir schon in der Einleitung.
Wir müssen also, nachdem wir das Ganze in den Blick genommen haben, wieder in die Höhle unseres alltäglichen Daseins zurückkehren, müssen Platon als die Gefesselten, die wir sind, noch einmal lesen. Erst dann besteht die Chance einer Umwendung der ganzen Seele, ohne die es nach Platons Überzeugung keine wirkliche Befreiung des Menschen geben kann.
ALBERT VON SCHIRNDING
GERNOT BÖHME: Platons theoretische Philosophie. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart Weimar 2000. 392 Seiten, 78 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.12.2000

Könnte ich stundenlang betrachten
Gernot Böhmes Milchglasscheibe der platonischen Denkungsart / Von Thomas Sören Hoffmann

Wer es unternimmt, eine Darstellung von Platons "theoretischer" Philosophie anzukündigen, wird auf die Frage gefaßt sein müssen, ob es dergleichen im strengen Sinne überhaupt gebe und Platon denn fürs Theoretische andere Prinzipien benenne als fürs Praktische. Platon hat dieser kurz nach ihm in Mode gekommenen Aufspaltung des Denkens nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, will sagen biographisch, widersprochen: theoretisch, indem er die Auflösung der Grundprobleme der Philosophie in letzter Instanz in der Idee des Guten, des absoluten Zwecks, leistete; biographisch, indem er sich dazu bekannte, daß seine Konversion zur Philosophie die Konsequenz aus dem Scheitern eines politisch-praktischen Impulses war.

Zwar führte die Einsicht in die Nichtigkeit begrifflosen "Engagements" hinaus vor die Tore der Stadt, aber die Schule im Hain des Heros Akademos hat sich damit gerade nicht von der Frage nach der von Grund auf guten und wahren Polis und Politeia losgesagt. Im Gegenteil ist die Verfassungsfrage eigentlich nur dann zu beantworten, wenn sie schlüssig mit allen Fragen der "theoretischen" Vernunft vermittelbar ist. Darum hat der wirkliche Staat sein wirkliches Selbstbewußtsein nur in seinen Philosophien, und umgekehrt ist das Erkennen des Philosophen immer das Wiedererkennen des in sich Guten.

Gleichwohl kann man sagen, daß Platon den Raum der "Theorie", des scharfen Sehens aus produktiver Distanz, vielleicht als erster bewußt betreten hat. "Theorie" ist das Geschäft der aus ihrer Unmittelbarkeit herausgetretenen Seele, einer Seele, die dort den Umweg über Ideen, Prinzipien und Gründe zu nehmen stark genug ist, wo andere in blinder Wahrnehmung, Gier und Meinung verdämmern. Noch der Antiplatoniker Nietzsche hat in jedem Satz Platons ein "Jauchzen" über den neu "erfundenen" logischen Standpunkt gehört. Inzwischen jedoch, das ist die nicht ganz spektakuläre These, mit welcher der Darmstädter Philosoph Gernot Böhme sein neues Platon-Buch eröffnet, ist der logisch-theoretische Standpunkt fast trivial geworden. Die Frage nach Platons theoretischer Philosophie ist irgendwie auch die Frage nach dem "Platon in uns" - auch wenn Böhme sie fürs erste doch wieder verfremdend, nämlich durch den Blick zurück auf Platon "im Kontext der Wissenschaftsentwicklung" seiner Zeit, beantwortet.

Böhme präsentiert, dem Wissenschaftenkanon des "Staats" sowie dem "Philebos" und "Timaios" folgend, zunächst das "positive" Grundwissen der Platonischen Mathematik, Astronomie und Harmonielehre. Dabei gelangt er zu oft sehr griffigen Resultaten, die ohne gröbere Vereinfachungen vertrackte Texte auslegen. Damit ist gegen Schleiermacher, Schlegel und auch Neuere einmal mehr gezeigt, daß wir es bei Platon keineswegs nur mit urbaner, sich selbst genießender Redelust, sondern im Kern mit konkreten theoretischen Konzepten zu tun haben, die überdies bei näherem Zusehen womöglich gar nicht nur "antiquiert" sind.

Das überzeugendste Beispiel dafür liegt in Böhmes Darstellung von Platons Kosmogonie, die am Ende fast wie eine Fußnote zu Whitehead erscheint. Insofern nämlich gezeigt werden kann, daß hier statt des aristotelischen Substanz-Akzidens-Schemas etwas ganz anderes obwaltet: die Grundannahme, daß sich in einer ursprünglichen chaotischen Bewegtheit als reiner Plastizität (Chora) "stabile" Strukturmuster (die platonischen Körper) bilden, in denen dann die gesamte sinnliche Welt als bewegtes "Bild" der ewigen aufscheint. Materie ist so nicht "etwas", das auch noch bewegt ist, sie ist nichts anderes als an unbestimmter Bewegung überhaupt aktualisierte Zahl und Figur. Böhme hat bereits in früheren Arbeiten gezeigt, wie sich in diesem Zusammenhang nicht zuletzt ein Zeitbegriff ergibt, der mit dem uns vertrauten linear-eindimensionalen "Zeitpfeil" wenig gemein hat: Zeit ist bei Platon, ihrem ersten Theoretiker, der Eigenrhythmus des "transzendentalen" Werdens; sie ist die ordnende Arbeit der "inneren Uhr" der Welt und darin stimmige Verbildlichung des Ewigen.

Da der "Timaios" wie überhaupt Platons Naturphilosophie mit Einschluß seiner Lehre von Zahl und Gestalt als gut erforscht gelten kann, ist keineswegs alles neu, was Böhme hier bietet; weiterführend ist jedoch die konsequente Einordnung der Ergebnisse in Platons philosophisches Gesamtkonzept. Demnach können etwa die Ideen als selbstseiende Urbilder keine nur abstraktiv gewonnenen Allgemeinbegriffe sein, sondern umgekehrt ist jedes Ansprechen des sinnlich einzelnen eine Abstraktion von der Idee, wodurch diese ins Bildliche und ins Diskursive transponiert wird. Auch wird unter Rückgriff auf "Meta-Ideen" und oberste Prinzipien der Ort der Dialektik als Wissenschaft vom methodischen Ansprechen der Ideen als Ideen plausibilisiert.

Aber die Dialektik ist dabei auch noch einmal mit der Frage der Einheit der Wissenschaften insgesamt, mit deren "Ordnungsprinzipien", befaßt. Sie macht, was in der Einzelwissenschaft Hypothese bleibt, "logosfähig", und sie korreliert diese Wissenschaften auf eine Totalität hin, die zuletzt unter der Idee des Guten noch einmal in den Blick genommen werden kann: eines Guten freilich, das bei Böhme eher formale, merkwürdig teleologiefreie Bedeutung annimmt: Die Differenz zwischen einem Seinssoll (der Idee) und dem aktual Seienden stiftet Erkenntnis - denn etwas auf seine Güte befragen heißt an etwas das, was es im Vollsinne wäre, aufleuchten lassen.

Ob dieser eher methodologische Sinn des Guten tatsächlich das ausschöpft, was Platon mit seiner doch wohl auch ontologisch relevanten obersten Idee im Auge hatte, mag man bezweifeln. Es dürfte kein Zufall sein, daß Böhme die spekulative Dialektik des "Parmenides" ebenso unberücksichtigt läßt, wie er den Ansatz bei der Reflexität des Wissens im "Charmides" nur beiläufig erwähnt; daß beides auf einen Begriff des "absoluten Selbst" zuläuft, wie ihn die Idee des Guten ausspricht, würde der Sache eine Tiefendimension geben, die Böhme zwar für neuplatonischen "Überschwang" hält, mit der aber auch die ausgesparte Frage nach der Einheit von Theorie und Praxis beantwortet werden könnte.

Böhmes systematisch angelegtes Kompendium kann zur Übersicht über entscheidende Teile von Platons Philosophie recht gute Dienste leisten; es bietet darüber hinaus oftmals instruktive oder doch anregende Platon-Lesarten. Daß jedem Versuch, Platon in Oxford nachzuhabilitieren und ihn in attischem Glanze sprachanalytische Belanglosigkeiten sagen zu lassen, eine klare Absage erteilt wird, gehört zu den Souveränitätsmerkmalen des Buches. Bedauern mag man dagegen, daß die Platon-Literatur sehr selektiv herangezogen wird und insbesondere ältere Autoren wie Paul Friedländer, Ernst Hoffmann, Léon Robin, Alfred E. Taylor oder Paul Wilpert, von wichtigen Autoren des neunzehnten Jahrhunderts zu schweigen, komplett ausgeblendet werden.

Äußerlich hätte man sich darüber hinaus ein Buch gewünscht, das eine resolute Fahnenkorrektur erlebt hätte: nicht nur, weil man sich jetzt doch sehr wundert, Philipp von Opus an Stelle von Speusipp zum Nachfolger Platons in der Akademie befördert zu sehen, sondern weil das Buch so auch von seiner etwas aleatorisch ausgelegten Interpunktion und anderen Satzmängeln hätte befreit werden können. Mehr den Verlag als den Autor geht schließlich die unerfreuliche Tatsache an, daß die Bögen gleich nach der ersten Lektüre aus ihrer Heftung rutschen. Aber dergleichen soll nicht hindern, den vorliegenden Titel, vielleicht zusammen mit Thomas A. Szlezáks "Platon lesen", unter dem Strich für den Einstieg in Platon durchaus zu empfehlen. Sein Gegenstand, Platon nämlich, empfiehlt sich ohnedies stets von selbst.

Gernot Böhme: "Platons theoretische Philosophie". Verlag J. B. Metzler, Stuttgart 2000. VIII, 392 S., geb. 78,- DM.

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Sehr fundiert, mitunter aber mindestens so schwer verständlich wie Platon im Original, setzt sich Thomas Sören Hoffmann mit dem Band des Darmstädter Philosophen Gernot Böhme auseinander. Böhme sei in seiner Auslegung der Platonschen Schriften oft zu sehr "griffigen" Resultaten gelangt, "die ohne gröbere Vereinfachungen vertrackte Texte auslegten". Der Rezensent findet nicht alles neu, was Böhme hier präsentiert, würdigt aber die "konsequente Einordnung der Ergebnisse in Platons philosophisches Gesamtkonzept". Daraus allerdings eine wie im Titel postulierte theoretische Philosophie abzuleiten, hält Hoffmann für fragwürdig. Zumal Böhme Platons Schriften nur selektiv herangezogen habe. Die präsentiere er allerdings als "systematisch angelegtes Kompendium", das oftmals "instruktive oder doch anregende Platon-Lesarten" erlaube. Etwas verärgert ist der Rezensent über die nachlässige Fahnenkorrektur des Bandes (Fehler im Satzbau und in der Personenzuordnung) und über die mangelhafte Buchbindung. Insgesamt hält Hoffman aber den vorliegenden Band neben Thomas A. Szlezáks "Platon lesen" für einen hervorragenden Einstieg in Platons Philosophie.

© Perlentaucher Medien GmbH"