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Das Buch "Plattenkisten" ist keine Nostalgieshow, sondern eine Hommage an das Gesamtkunstwerk Schallplatte. Es porträtiert besondere Persönlichkeiten und einzigartige Orte des Vinyl-Liebhabertums in Wort und Bild und nimmt den Leser mit auf eine Exkursion zu den Refugien des guten Geschmacks. Jörn Morisse und Felix Gebhard haben sich als Geheimagenten unter die schreckhafte Spezies der Vinyl-Connaisseure gemischt und lassen sich über den Umweg des Mediums Schallplatte persönliche Geschichten erzählen: Geschichten über Obsessionen, die Fehler der Plattenindustrie, wie man als Unternehmer auf…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch "Plattenkisten" ist keine Nostalgieshow, sondern eine Hommage an das Gesamtkunstwerk Schallplatte. Es porträtiert besondere Persönlichkeiten und einzigartige Orte des Vinyl-Liebhabertums in Wort und Bild und nimmt den Leser mit auf eine Exkursion zu den Refugien des guten Geschmacks. Jörn Morisse und Felix Gebhard haben sich als Geheimagenten unter die schreckhafte Spezies der Vinyl-Connaisseure gemischt und lassen sich über den Umweg des Mediums Schallplatte persönliche Geschichten erzählen: Geschichten über Obsessionen, die Fehler der Plattenindustrie, wie man als Unternehmer auf Krisen reagiert, warum der Record Store Day so kontrovers gesehen wird und ob analog wirklich besser ist. "Plattenkisten" zeigt die Menschen hinter ihren Plattensammlungen, setzt sich mit den wirtschaftlichen Aspekten des Vinylcomebacks auseinander und gibt Auskunft darüber, wie es ist, in einem Plattenladen zu arbeiten.

Nicht nur die Besitzer unabhängiger Plattenläden kommen in "Plattenkisten" zu Wort; auch Presswerker, Labelbesitzer, Archivare, Musiker und DJs, Sammler wie Thurston Moore (Sonic Youth) und Chris von Rautenkranz (Mastering Engineer u. a. für Slime, Blumfeld, Kraftklub) stehen ebenso Rede und Antwort wie Verkaufsleiter großer Elektronikfachmärkte und Hersteller von High-End-Plattenspielern. Sie alle werden zu ihrem Verhältnis zur Analog-Kultur befragt und erklären in O-Ton-Protokollen, wie viel Musik- und Sozialgeschichte, Identität oder auch Protest von einem Stück Vinyl ausgehen kann. Persönliche Musikvorlieben und große individuelle Popinitiationsmomente kommen dabei nicht zu kurz. "Plattenkisten" dokumentiert die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Schallplatten, ohne digitale Aspekte außer Acht zu lassen.
Autorenporträt
Jörn Morisse, geboren 1969, ist Kulturwissenschaftler und Amerikanist und lebt als freier Lektor und Übersetzer in Berlin. Er gründete zusammen mit Holm Friebe und Kathrin Passig die Zentrale Intelligenz Agentur, die als virtuelle Firma erfolgreich an der Schnittstelle von Journalismus, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur tätig ist.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Für den Rezensenten Tim Gorbauch ist die Schallplatte wieder angekommen in der Jugend- und Popkultur, gar auferstanden "aus der Asche der digitalen Revolution". Auch wenn der Kritiker zugibt, dass das Vinyl noch immer ein Nischenprodukt ist, sieht er es doch als festen Bestandteil des Lifestyles an. Für Gorbauch scheint damit schon einmal die Relevanz des Buchs "Plattenkisten" gerechtfertigt, das - dem Gegenstand gemäß - im quadratischen Format erscheint. Der Kulturwissenschaftler Jörn Morisse hat es als Kaleidoskop angelegt, schreibt Gorbauch, und 16 O-Ton-Protokolle versammelt, in denen Musiker, DJs, Sammler und Presswerk-Betreiber vom Reiz der schwarzen Scheibe erzählen. Neben den Fotos von Felix Gebhard gefällt dem Rezensenten besonders, dass das Buch nicht nur leichtgläubig den Hype ums Vinyl nachzeichne, "sondern auch die Nebengeräusche abhört".

© Perlentaucher Medien GmbH