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Im Mittelpunkt dieser Göttinger Dissertation stehen acht kaiserzeitliche Provinzialstädte im römischen Nordafrika, in denen es jeweils mehrere monumentale Platzanlagen gab: Karthago, Cuicul, Mactaris, Pheradi Maius, Calama, das heutige An Rchine, Lepcis Magna und Thubursicu Numidarum. Die Existenz der Plätze läßt sich bisweilen nur aus literarischen Nachrichten ableiten, meist erbringen jedoch epigraphische Quellen und bauliche Überreste den Beleg. Die Untersuchung führt nicht nur vielfach zur Korrektur von älteren Deutungen und Datierungen, sondern sie widerlegt vor allem das gängige…mehr

Produktbeschreibung
Im Mittelpunkt dieser Göttinger Dissertation stehen acht kaiserzeitliche Provinzialstädte im römischen Nordafrika, in denen es jeweils mehrere monumentale Platzanlagen gab: Karthago, Cuicul, Mactaris, Pheradi Maius, Calama, das heutige An Rchine, Lepcis Magna und Thubursicu Numidarum. Die Existenz der Plätze läßt sich bisweilen nur aus literarischen Nachrichten ableiten, meist erbringen jedoch epigraphische Quellen und bauliche Überreste den Beleg. Die Untersuchung führt nicht nur vielfach zur Korrektur von älteren Deutungen und Datierungen, sondern sie widerlegt vor allem das gängige Interpretationsmodell, demzufolge die Erbauung der verschiedenen Plätze einer Stadt ursächlich mit ihrer Rechtsentwicklung verknüpft sein soll. Es zeigt sich, daß alle besprochenen Platzanlagen Bestandteile eines urbanistischen Konzepts römischer Prägung sind und als Fora angesehen werden müssen. Die monumentale Ausgestaltung der öffentlichen Plätze wird maßgeblich von den Angehörigen der munizipalen Eliten initiiert. Sie setzt deutlich vor der rechtlichen Privilegierung der Gemeinden ein. Dieses Ergebnis eröffnet ein neues und andersartiges Verständnis des Romanisierungsprozesses in den nordafrikanischen Provinzen. Obendrein werden die nordafrikanischen Beispiele erstmals mit entsprechenden Befunden in Italien, Gallien, Spanien und im griechischen Osten in Zusammenhang gebracht. Dadurch erfaßt die Studie die Pluralität öffentlicher Platzanlagen als urbanistisches Phänomen im ganzen. Sie leistet einen archäologischen und althistorischen Beitrag zur Erforschung des kaiserzeitlichen Städtewesens.