Ein immer breiteres Publikum erfreut sich an mit großem Aufwand betriebenen Historienspektakeln, die detailgetreu und möglichst realistisch vergangene Zeiten wieder zum Leben erwecken wollen. Die Form der Re-Inszenierung politischer Ereignisse und Meilensteine der Weltgeschichte bestimmt auch zunehmend künstlerische Ansätze. Formen des Re-enactment' und der Simulation finden sich vor allem auch im Kontext der neuen Technologien. Sie finden sich in allen Lebensbereichen und durchdringen unsere gegenwärtige Kultur. Hollywoodfilme wie"Matrix", die eine real erscheinende Welt als Computersimulation entlarven oder Computerspiele wie die"Sims", die der realen Welt nachempfundene virtuelle Szenarien erschaffen, sind Beispiele dafür.Die Ausstellung"Playback"hinterfragt, welchen Einfluss und welche Wirkungen Re-inszenierung und Simulation auf die Gesellschaft haben. Sie stellt Fragen nach der Funktion und Bedürfnisbefriedigung der digitalen Ersatzwelten, die in Computerspielen entwickelt werden. Sie thematisiert die Sehnsucht nach authentischem Erleben, welche in Rekonstruktionen vergangener Ereignisse angesprochen wird. In einer"Gesellschaft des Spektakels", die nur der Reproduktion einen Wert beimisst, stellt sie die Frage, ob und wieweit wir unseren eigenen Erfahrungen und Erinnerungen noch trauen können. Welche Veränderungen treten auf, wenn historische Ereignisse neu erzählt werden? Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten untersuchen in ihren Rekonstruktionen und Inszenierungen, wie Erfahrungen und Erinnerungen zugleich persönlich erlebt und kulturell konstruiert sind.