Wer denkt schon an das Ende, wenn er in einer karibischen Nacht ins funkelnde Meer taucht, während die Lieder über dem Wasser verklingen, bis nur noch das müde Knattern der Sonnensegel, das Schlagen der Taue zu hören ist, wer glaubt, daß dieses Glück jemals vorbei sein würde, wer hofft in diesem Augenblick nicht, unsterblich zu sein? Ein südamerikanischer Playboy namens Porfirio Rubirosa reist kurz nach seinem Tod durch Länder, Zeiten und Biographien, ausgestattet mit allem Geld der Welt und dem unwiderstehlichen Charme derer, die nichts mehr zu verlieren haben. Dabei macht er höchst ungewöhnliche Erfahrungen: er erprobt die Möglichkeiten des Gedankenreisens, hat eine Affäre mit der jungen Romy Schneider, trifft einen mumifizierten toskanischen Fischer und unterhält sich mit Albert Einstein über dessen Weltformel. Immer wieder muss er sich der einfachsten Grundlagen seiner Existenz versichern, umkreist vorsichtig seinen Tod und erfährt schließlich doch, was es heißt, auf der Welt zu sein. Vom prachtvollen Leben dieses unternehmungslustigen Toten erzählt Armin Kratzert - leichtfüßig und verführerisch.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Armin Kratzerts "Playboy" ist - so Rezensentin Jutta Person- ein "trickreicher Roman". So erfahre der "Mythos Playboy" hier eine "berauschende, mitunter psychedelische Erweiterung". Der Roman setzt nämlich erst mit dem Tod der Hauptfigur, des südamerikanischen Lebemannes Porfirio Rubirosa, ein. Als Untoter entdeckt Rubirosa ein Hotelbett "als Zeitmaschine", jettet durch Raum und Zeit, beginnt eine Affäre mit der jungen Romy Schneider, führt Gespräche mit Einstein und wird schließlich zu seinem eigenen "Erzeuger". Person rühmt die "wohlgeformten, ironischen Sätze" dieser Erzählung "des selbstverliebten Subjekts", und so geht für sie vollkommen in Ordnung, dass im Vergleich zur Romanfigur der reale Porfirio Rubirosa - laut Rezensentin Person eine "ladykillende Nachkriegslegende"- "beinahe verblasst".
© Perlentaucher Medien GmbH
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