Wiedersehen mit einer Autorin, die uns Glück gebracht hat - vor genau zwanzig Jahren mit einem phänomenalen Nachruf zu Lebzeiten auf »Die Zigarette «: unser erster Bestseller! Zum Verlagsjubiläum erscheint, zweisprachig, ein Gedichtband dieserpreisgekrönten Exilantin aus Montevideo, einer der bedeutendsten Lyrikerinnen überhaupt. »Playstation« ist ein fantastisches Kaleidoskop: mitten aus der Stadt (Barcelona), vielstimmig, vielgestaltig: autobiographische Monologe voll schwarzem Humor, Begegnungen mit der Liebe, den Frauen, sich selbst, und immer wieder mit der heiligen, nervtötenden Literatur.Im Hintergrund stets zur Hand: die »Playstation« - Trost für inzestuöse Träume, Passionen und Enttäuschungen, die Niederungen des Literaturbetriebs, Helden und Schurken von einst, das Spiegelbild am Abend eines wilden Lebens.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
2021 hat Cristina Peri Rossi den Premio Cervantes bekommen, im deutschsprachigen Raum ist sie jedoch immer noch relativ unbekannt. Das muss sich ändern, findet Rezensentin Katharina Döbler - hoffentlich mit diesem herrlichen, schnoddrig-poetischen Lyrikband, den Verleger Heinrich von Berenberg mit viel Feingefühl und Verständnis ins Deutsche übertragen hat, so die Rezensentin. Eine Herausforderung, denn Peri Rossis Gedichte sind oft von einer versteckten Feinheit, von einer Abgründigkeit, die unter dem Alltäglichen lauert. Ja, hier findet auch das vermeintlich Profanste Eingang in die Poesie, beschreibt Döbler: Zum Beispiel wenn das Meer an einem Urlaubsort bei Tag nach Spiegelei riecht. Peri Rossi dichtet witzig, oft mürrisch, spottend, herrlich lakonisch - über Liebe, Literatur und andere Begegnungen, und nimmt dabei wenig Rücksicht auf Befindlichkeiten, Grenzen oder Konventionen. Was wie in die Lyrik gehört, bestimmt sie. "Ein Genuss", jauchzt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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