»Was macht eigentlich das Unterschichtskind auf dem Roten Teppich?«, fragt eine Besucherin auf dem Münchner Filmfest in meine Richtung. Ja, was macht sie da?
Sie ist auf einer Mission. Die Tussi suggeriert durch ihre Erscheinung ein grenzüberschreitendes Begehren. Es geht um Kitsch, Glamour, Trash, es geht um Camp. Es geht um Körper, Identitäten. Es geht um Strass, um Klasse und um künstliche Fingernägel.
PLEASURE ist eine atemberaubend eloquente Tour de Force durch die Luxus-Triade Schlaf (meterlange Hotelbett-Laken!), Nahrung (Schlemmermaus!) und Kleidung (Dior, aber fake!). Anhand von aufschlussreichen Anekdoten aus der Kunstwelt stellt Jovana Reisinger die verdeckten Normen eines vermeintlich liberalen Milieus, bricht eine Lanze für den Kitsch, für die Völlerei und das Rumliegen. Das Bekenntnis zu PLEASURE ist nicht nur ein politisches Signal, sondern auch ein Weg zu individueller Freiheit.
Sie ist auf einer Mission. Die Tussi suggeriert durch ihre Erscheinung ein grenzüberschreitendes Begehren. Es geht um Kitsch, Glamour, Trash, es geht um Camp. Es geht um Körper, Identitäten. Es geht um Strass, um Klasse und um künstliche Fingernägel.
PLEASURE ist eine atemberaubend eloquente Tour de Force durch die Luxus-Triade Schlaf (meterlange Hotelbett-Laken!), Nahrung (Schlemmermaus!) und Kleidung (Dior, aber fake!). Anhand von aufschlussreichen Anekdoten aus der Kunstwelt stellt Jovana Reisinger die verdeckten Normen eines vermeintlich liberalen Milieus, bricht eine Lanze für den Kitsch, für die Völlerei und das Rumliegen. Das Bekenntnis zu PLEASURE ist nicht nur ein politisches Signal, sondern auch ein Weg zu individueller Freiheit.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Carlo Mariani empfiehlt das fünfte Buch der Künstlerin und Influencerin Jovana Reisinger als Provokation und Manifest für Glam und Kitsch. Das gelingt der Autorin überzeugend, findet Mariani, weil das Oberflächliche Reibung erzeugt und Fragen nach Konformität und Dekonstruktion aufwirft. Die Anekdoten- und Alltagsgeschichtensammlung gibt Einblick in die deutsche Partyszene, so Mariani, die Sprache ist "zackig", zugleich locker. Ob es sich um ein feministisches Buch handelt, um echte Subversion, darüber muss Mariani noch nachdenken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Reisinger schreibt über ihre eigene Beziehung zu Luxus und über den gesellschaftlichen Umgang mit allem, was Vergnügen bringt. Wer darf überhaupt genießen? Und wie genießt man 'richtig'? Selina Jüngling Emotion 20241201