Kunst boomt. Von allem gibt es mehr: mehr Künstler, mehr Museen, mehr Markt, mehr Publikum. Nur von einem gibt es weniger: Kriterien. Wie die Kunst verstehen und beurteilen, um die es bei dem ganzen Spektakel doch gehen soll?
Jörg Heiser, deutscher Chefredakteur der britischen Kunstzeitschrift frieze und Autor für die Süddeutsche Zeitung, umreißt am Beispiel zahlreicher Künstler und Werke die wichtigsten Strömungen der zeitgenössischen Kunst.
„Da haben wir gedacht, zeitgenössische Kunst wäre diese Sorte Kultur, die uns eine Story erzählen könnte über das bessere Leben oder wenigstens die schönere Wohnungsausstattung, und dann das: nichts als ein schwarzes Loch, nichts als peinliche Pausen, komische Stolpersteine, stumme Zwischenstücke. Pollocks Suff, van Goghs Ohr, Picassos Unterhosen, all das und noch viel mehr kann man über Künstler und ihr Leben erzählen, ohne dabei auch nur zu streifen, was ihre Kunst eigentlich bewirkt.“
Jörg Heiser, deutscher Chefredakteur der britischen Kunstzeitschrift frieze und Autor für die Süddeutsche Zeitung, umreißt am Beispiel zahlreicher Künstler und Werke die wichtigsten Strömungen der zeitgenössischen Kunst.
„Da haben wir gedacht, zeitgenössische Kunst wäre diese Sorte Kultur, die uns eine Story erzählen könnte über das bessere Leben oder wenigstens die schönere Wohnungsausstattung, und dann das: nichts als ein schwarzes Loch, nichts als peinliche Pausen, komische Stolpersteine, stumme Zwischenstücke. Pollocks Suff, van Goghs Ohr, Picassos Unterhosen, all das und noch viel mehr kann man über Künstler und ihr Leben erzählen, ohne dabei auch nur zu streifen, was ihre Kunst eigentlich bewirkt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.03.2007Entschuldigung, ist das Kunst?
Aufräumarbeit im boomenden Markt: Jörg Heiser erklärt überzeugend, was gute zeitgenössische Werke ausmacht / Von Niklas Maak
Schrille Vermarktung und Beratungsscharlatane - nicht nur Neuankömmlinge im Kunstbetrieb treibt die Frage um, ob die sich inzwischen explosionsartig vermehrenden Objekte, die als Kunst dargeboten werden, überhaupt, und wenn ja, auch gute Kunst sind.
Der Boom hält an. Seit mehreren Jahren wächst die zeitgenössische Kunstwelt wie ein atomarer Hefeteig: Allerorts werden Biennalen abgehalten, nie drängten so viele zum Sammeln entschlossene Laien in den einst elitären Zirkel der Kunstwelt, nie war entsprechend die Zahl der Beratungsscharlatane so groß, die Vermarktung von Gegenwartskunst so schrill ("Die Picassos von morgen - schon heute!", wirbt die Galerie Terminus in mehrseitigen Hochglanzanzeigen und verspricht saftige Gewinne) - und nicht nur die Neuankömmlinge im Kunstbetrieb treibt die Frage um, ob die sich explosionsartig vermehrenden Objekte, die als Kunst dargeboten werden, überhaupt, und wenn ja, auch gute Kunst sind.
Lange wollte sich an dieser Frage niemand die Finger verbrennen. Wer nach Kriterien für die Beurteilung von Kunst oder sogar nach Definitionen "guter Kunst" rief, geriet schnell in den Ruf, einer reaktionären Begriffsromantik anzuhängen, deren Auflösung eines der großen Verdienste avancierter Kunst sei; entsprechend zog sich ein Großteil der Kritiker darauf zurück, den bedrohlich schnell schrumpfenden Restbeständen uneinsichtiger Kunstbanausen zu erklären, warum dieses oder jenes Werk ganz hervorragend "unsere" Sehkonventionen "irritiert". Ob die ganze routiniert hingehauene Irritiererei irgendeine Konsequenz und Relevanz hat oder nicht längst in den Wüsten allgemeiner Gefälligkeit versandende Kritikfolklore ist, wurde dabei lieber nicht weiter verhandelt.
In den Sumpf des kriterienlosen Wohlgefallens stößt nun Jörg Heiser, Chefredakteur der Kunstzeitschrift "Frieze", mit einem erstaunlich erhellenden Buch. Es trägt den Titel "Plötzlich diese Übersicht. Was gute zeitgenössische Kunst ausmacht" und ist schon darin eine Anmaßung, die ihm Teile seiner Branche nicht verzeihen dürften, zumal der Ton dieses Werks sich eher am saloppen, subjektiven, polemisch auftretenden angelsächsischen Essayismus als an der präzise knarrenden deutschen Akademik orientiert. Heiser bietet dabei zweierlei: Man kann das Werk mit Gewinn als Überblick über interessante Gegenwartskünstler lesen; so anschaulich hat lange keiner mehr die Werke von Maria Lassnig bis Dana Schutz, Jonathan Meese, Francis Alys und Eija-Liisa Ahtila beschrieben und Gegenwartskunst im Licht von Klassikern der Moderne wie Duchamp, Gerhard Richter oder Gordon Matta-Clark verständlich gemacht. Darüber hinaus entwirft Heiser in "Plötzlich diese Übersicht" (der Titel verdankt sich dem gleichnamigen Kunstwerk des Schweizer Künstlerduos Fischli und Weiss) eine Kunstgeschichte des Slapsticks. Ausgehend von Duchamps Ready Mades, definiert Heiser Slapstick nicht im Sinne der "risikolosen Augenzwinker-Kunstwerkchen" als unterhaltsame Ironie, sondern als einen provozierten, existentiellen Schluckauf des Alltagsgeschehens, als Sand im Getriebe, der im Moment des Nichtfunktionierens "eine Wahrheit aufflackern lässt".
Heiser sieht dieses Urprinzip des modernen Kunstslapsticks in Duchamps Fahrradschemel verwirklicht, der übrigens parallel zu Chaplins ersten Slapstick-Filmen entstand: Zwei definierte Objekte werden hier unbrauchbar gemacht - auf den Schemel kann man sich nicht setzen, das Rad kann nicht rollen, es sei denn, der Hocker würde sich durch einen Kopfstand aufs Rad schwingen und davonmachen. Der absurde Wolpertinger, die Collage, die Verpfropfung von Dingen, die nicht zusammengehören, birgt die Chance zur Befreiung aus den Einbahnstraßen der Wahrnehmung. "Anstatt ihre Unnahbarkeit und Autonomie zu unterstreichen", schreibt Heiser, "macht die interessante Kunst genau das Gegenteil. Sie überantwortet mir die freudige Drecksarbeit des Denkens und der Kritik. Sie erzählt nicht, sie lässt erzählen." Auch Gordon Matta-Clark, der Häuser zersägte oder spiralische Löcher in sie hineintrieb, passt in diese Kunstgeschichte des Slapsticks: Das Haus wird als definiertes, abschirmendes Objekt unbrauchbar gemacht und als freier Erlebnisraum neu aktiviert. Unter dem Fokus des Slapsticks schreibt Heiser eine Kunstgeschichte des produktiven Wahrnehmungsvandalismus, die Bruce Nauman und Steve McQueen, Monica Bonvicini und den hintersinnigen Appropriatonsminimalisten Tom Burr sich gegenseitig erhellen lässt. Sogar in der scheinbar perfekt kalten, starren Minimal Art eines Donald Judd entdeckt Heiser überzeugend versteckten Slapstick - das schrille, bernsteingelbe Plexiglas etwa, das tatsächlich eher an psychedelische Brillengläser als an die Coolness industrieller Formproduktion erinnert. "Vornherum Kopfschmerztablette", so Heiser in der ihm eigenen polterigen Prägnanz, "hintenrum LSD."
Man muss Jörg Heiser nicht in all seinen Urteilen folgen. Aber es spricht für dieses stringent argumentierende, material- und thesenreiche Buch, wenn man mit den darin erarbeiteten Kriterien hier und da auch die ästhetischen Urteile seines Verfassers in Frage stellen kann. Denn im Raum steht mit "Plötzlich diese Übersicht" eine klare Haltung zu dem, was von Kunst erwartet werden kann. Ein Kern dessen, was Heiser auch in den drei weiteren Kapiteln verfolgt, die sich Malerei, Video und Film sowie der Geschichte einer Kunst widmen, die mit den Gesetzen und Erwartungen des Marktes spielt - ein Kern dessen, was Heiser untersucht, ist die Fähigkeit von Kunstwerken, sich gegen ästhetische Erstarrung in Kategorien und ihre Nutzung als erbauliches Standbild zu immunisieren. In Bildern wie "Die drei Lügen der Malerei" lotete etwa der Maler Sigmar Polke die Möglichkeiten und Grenzen seines Metiers aus, verdarb dem Betrachter mit Skurrilitäten wie einem frühstückseihaft geköpften Berg die Hingabe an die gemalte Welt und aktivierte stattdessen - durch einen ästhetischen Verblüffungseffekt - die Imagination des Betrachters. Das, der Charakter einer Versuchsanordnung, die auf den Betrachter als Akteur angewiesen ist, ist letztlich eines der zentralen Kriterien für "gute Kunst" bei Heiser: dass sie nicht als abgeschlossene, aus der Ferne zu betrachtende, gedanklich vorkonfektionierte Gegenwelt auf ihrem Sockel steht, sondern Fangarme ins Leben der Betrachter wirft, Experimente anzettelt, festgefügte Systeme durcheinanderwirbelt. Letztendlich taucht damit ein Ideal der sechziger Jahre wieder auf. Kunst soll einen Möglichkeitsraum entstehen lassen, ein Experimentierfeld für eine andere Form von Gesellschaftlichkeit, intersubjektiv sein: Formen finden, die kein exklusives Produkt, sondern Aktivierungsvehikel für die Utopie eines anderen Lebens sind.
Jörg Heiser: "Plötzlich diese Übersicht". Was gute zeitgenössische Kunst ausmacht. Claassen Verlag, Berlin 2007. 224 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Aufräumarbeit im boomenden Markt: Jörg Heiser erklärt überzeugend, was gute zeitgenössische Werke ausmacht / Von Niklas Maak
Schrille Vermarktung und Beratungsscharlatane - nicht nur Neuankömmlinge im Kunstbetrieb treibt die Frage um, ob die sich inzwischen explosionsartig vermehrenden Objekte, die als Kunst dargeboten werden, überhaupt, und wenn ja, auch gute Kunst sind.
Der Boom hält an. Seit mehreren Jahren wächst die zeitgenössische Kunstwelt wie ein atomarer Hefeteig: Allerorts werden Biennalen abgehalten, nie drängten so viele zum Sammeln entschlossene Laien in den einst elitären Zirkel der Kunstwelt, nie war entsprechend die Zahl der Beratungsscharlatane so groß, die Vermarktung von Gegenwartskunst so schrill ("Die Picassos von morgen - schon heute!", wirbt die Galerie Terminus in mehrseitigen Hochglanzanzeigen und verspricht saftige Gewinne) - und nicht nur die Neuankömmlinge im Kunstbetrieb treibt die Frage um, ob die sich explosionsartig vermehrenden Objekte, die als Kunst dargeboten werden, überhaupt, und wenn ja, auch gute Kunst sind.
Lange wollte sich an dieser Frage niemand die Finger verbrennen. Wer nach Kriterien für die Beurteilung von Kunst oder sogar nach Definitionen "guter Kunst" rief, geriet schnell in den Ruf, einer reaktionären Begriffsromantik anzuhängen, deren Auflösung eines der großen Verdienste avancierter Kunst sei; entsprechend zog sich ein Großteil der Kritiker darauf zurück, den bedrohlich schnell schrumpfenden Restbeständen uneinsichtiger Kunstbanausen zu erklären, warum dieses oder jenes Werk ganz hervorragend "unsere" Sehkonventionen "irritiert". Ob die ganze routiniert hingehauene Irritiererei irgendeine Konsequenz und Relevanz hat oder nicht längst in den Wüsten allgemeiner Gefälligkeit versandende Kritikfolklore ist, wurde dabei lieber nicht weiter verhandelt.
In den Sumpf des kriterienlosen Wohlgefallens stößt nun Jörg Heiser, Chefredakteur der Kunstzeitschrift "Frieze", mit einem erstaunlich erhellenden Buch. Es trägt den Titel "Plötzlich diese Übersicht. Was gute zeitgenössische Kunst ausmacht" und ist schon darin eine Anmaßung, die ihm Teile seiner Branche nicht verzeihen dürften, zumal der Ton dieses Werks sich eher am saloppen, subjektiven, polemisch auftretenden angelsächsischen Essayismus als an der präzise knarrenden deutschen Akademik orientiert. Heiser bietet dabei zweierlei: Man kann das Werk mit Gewinn als Überblick über interessante Gegenwartskünstler lesen; so anschaulich hat lange keiner mehr die Werke von Maria Lassnig bis Dana Schutz, Jonathan Meese, Francis Alys und Eija-Liisa Ahtila beschrieben und Gegenwartskunst im Licht von Klassikern der Moderne wie Duchamp, Gerhard Richter oder Gordon Matta-Clark verständlich gemacht. Darüber hinaus entwirft Heiser in "Plötzlich diese Übersicht" (der Titel verdankt sich dem gleichnamigen Kunstwerk des Schweizer Künstlerduos Fischli und Weiss) eine Kunstgeschichte des Slapsticks. Ausgehend von Duchamps Ready Mades, definiert Heiser Slapstick nicht im Sinne der "risikolosen Augenzwinker-Kunstwerkchen" als unterhaltsame Ironie, sondern als einen provozierten, existentiellen Schluckauf des Alltagsgeschehens, als Sand im Getriebe, der im Moment des Nichtfunktionierens "eine Wahrheit aufflackern lässt".
Heiser sieht dieses Urprinzip des modernen Kunstslapsticks in Duchamps Fahrradschemel verwirklicht, der übrigens parallel zu Chaplins ersten Slapstick-Filmen entstand: Zwei definierte Objekte werden hier unbrauchbar gemacht - auf den Schemel kann man sich nicht setzen, das Rad kann nicht rollen, es sei denn, der Hocker würde sich durch einen Kopfstand aufs Rad schwingen und davonmachen. Der absurde Wolpertinger, die Collage, die Verpfropfung von Dingen, die nicht zusammengehören, birgt die Chance zur Befreiung aus den Einbahnstraßen der Wahrnehmung. "Anstatt ihre Unnahbarkeit und Autonomie zu unterstreichen", schreibt Heiser, "macht die interessante Kunst genau das Gegenteil. Sie überantwortet mir die freudige Drecksarbeit des Denkens und der Kritik. Sie erzählt nicht, sie lässt erzählen." Auch Gordon Matta-Clark, der Häuser zersägte oder spiralische Löcher in sie hineintrieb, passt in diese Kunstgeschichte des Slapsticks: Das Haus wird als definiertes, abschirmendes Objekt unbrauchbar gemacht und als freier Erlebnisraum neu aktiviert. Unter dem Fokus des Slapsticks schreibt Heiser eine Kunstgeschichte des produktiven Wahrnehmungsvandalismus, die Bruce Nauman und Steve McQueen, Monica Bonvicini und den hintersinnigen Appropriatonsminimalisten Tom Burr sich gegenseitig erhellen lässt. Sogar in der scheinbar perfekt kalten, starren Minimal Art eines Donald Judd entdeckt Heiser überzeugend versteckten Slapstick - das schrille, bernsteingelbe Plexiglas etwa, das tatsächlich eher an psychedelische Brillengläser als an die Coolness industrieller Formproduktion erinnert. "Vornherum Kopfschmerztablette", so Heiser in der ihm eigenen polterigen Prägnanz, "hintenrum LSD."
Man muss Jörg Heiser nicht in all seinen Urteilen folgen. Aber es spricht für dieses stringent argumentierende, material- und thesenreiche Buch, wenn man mit den darin erarbeiteten Kriterien hier und da auch die ästhetischen Urteile seines Verfassers in Frage stellen kann. Denn im Raum steht mit "Plötzlich diese Übersicht" eine klare Haltung zu dem, was von Kunst erwartet werden kann. Ein Kern dessen, was Heiser auch in den drei weiteren Kapiteln verfolgt, die sich Malerei, Video und Film sowie der Geschichte einer Kunst widmen, die mit den Gesetzen und Erwartungen des Marktes spielt - ein Kern dessen, was Heiser untersucht, ist die Fähigkeit von Kunstwerken, sich gegen ästhetische Erstarrung in Kategorien und ihre Nutzung als erbauliches Standbild zu immunisieren. In Bildern wie "Die drei Lügen der Malerei" lotete etwa der Maler Sigmar Polke die Möglichkeiten und Grenzen seines Metiers aus, verdarb dem Betrachter mit Skurrilitäten wie einem frühstückseihaft geköpften Berg die Hingabe an die gemalte Welt und aktivierte stattdessen - durch einen ästhetischen Verblüffungseffekt - die Imagination des Betrachters. Das, der Charakter einer Versuchsanordnung, die auf den Betrachter als Akteur angewiesen ist, ist letztlich eines der zentralen Kriterien für "gute Kunst" bei Heiser: dass sie nicht als abgeschlossene, aus der Ferne zu betrachtende, gedanklich vorkonfektionierte Gegenwelt auf ihrem Sockel steht, sondern Fangarme ins Leben der Betrachter wirft, Experimente anzettelt, festgefügte Systeme durcheinanderwirbelt. Letztendlich taucht damit ein Ideal der sechziger Jahre wieder auf. Kunst soll einen Möglichkeitsraum entstehen lassen, ein Experimentierfeld für eine andere Form von Gesellschaftlichkeit, intersubjektiv sein: Formen finden, die kein exklusives Produkt, sondern Aktivierungsvehikel für die Utopie eines anderen Lebens sind.
Jörg Heiser: "Plötzlich diese Übersicht". Was gute zeitgenössische Kunst ausmacht. Claassen Verlag, Berlin 2007. 224 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Bestens unterhalten hat sich Arno Widmann bei der Lektüre von Jörg Heisers geistreichen Überlegungen zur Kunst der Gegenwart. Er bescheinigt dem Buch, anders als viele andere Bücher über zeitgenössische Kunst, dem Leser immer wieder die Augen zu öffnen. Das Buch zeichnet sich für ihn geradezu dadurch aus, sich nicht vor die Kunstwerke zu stellen, sich wichtig zu machen oder die Blößen der Kunst zu bedecken. Heiser gelinge es vielmehr, ohne große Erklärungen dem Leser "klar zu machen, was er sieht". Daher würdigt Widmann das Buch auch als "Anleitung zum Sehen", was er insofern nur begrüßen kann, als er von der Devise überzeugt ist: "Wer besser sieht, ist klüger." Angetan zeigt er sich von Heisers Fähigkeit, mit seinen Texten eine Sogwirkung zu erzielen, indem er kluge und prägnante Überlegungen geschickt mit interessanten Geschichten verbindet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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