Ein beeindruckendes Buch! Gute Philosophiebücher sind ja per se schon schwere Kost - dieses Buch allerdings verlangt dem Leser ein Höchstmaß an Vorbildung und Konzentrationsfähigkeit ab, denn die Philosphie Plotins ist für ihre Komplexität gerühmt und berüchtigt. Ohne bereits vorhandene Kenntnisse
von der Philosphie des Platon braucht man hier gleich gar nicht anfangen. Auch von Aristoteles sollte…mehrEin beeindruckendes Buch! Gute Philosophiebücher sind ja per se schon schwere Kost - dieses Buch allerdings verlangt dem Leser ein Höchstmaß an Vorbildung und Konzentrationsfähigkeit ab, denn die Philosphie Plotins ist für ihre Komplexität gerühmt und berüchtigt. Ohne bereits vorhandene Kenntnisse von der Philosphie des Platon braucht man hier gleich gar nicht anfangen. Auch von Aristoteles sollte man zumindest die Ontologie parat haben. Wer sich dann aber konzentriert an die Lektüre macht, bekommt ein Feuerwerk stringenter metaphysischer Spekulation geboten.
Das Buch benutzt klar und kompetent die gegenwärtige Forschungslage bzgl. des Neuplatonismus uner erklärt diesen. Wer mittelalterliche Philosophie (Patristik und Scholastik) aus ihren Ursprüngen verstehen will sollte erstmal den Neuplatonismus im Kern verstanden haben und als Werkzeug dafür dieses Buch heranziehen. Deutlich wird dann auch z.B., dass man die Entwicklung der Trinitätslehre des Agustinus man nur dann nachvollziehen kann, wenn man das neuplatonische System mit seiner Geist-Ontologie kennt.
Dass der Autor ein Vertreter der Tübinger Schule ist, welche eine wenn auch beachtete Nebenlinie der moderne Platon-Interpretation vertritt, macht da nichts.