'Der Wind des Wandels bläst durch Europa, um Angela Merkel hingegen wird es einsam', rief Podemos-Chef Pablo Iglesias den 300 000 Anhängern zu, die sich Anfang Februar dieses Jahres aus ganz Spanien in Madrid versammelt hatten. Podemos (Wir können) ist innerhalb kürzester Zeit zu einer der stärksten politischen Kräfte in Spanien geworden. Dabei ist der 37-jährige Leader alles andere als ein Volkstribun oder ein Charismatiker - der Politologieprofessor, den die Süddeutsche Zeitung als 'radelnden Softie mit Pferdeschwanz' bezeichnet hat, wirkt eher zurückhaltend. Sein wichtigstes politisches Instrument sind die Social Media.Aber er schreibt auch Bücher. Podemos! Wind des Wandels aus Spanien ist eine Führung durch das politische Denkgebäude der jungen Partei. Es geht darum, die Demokratie von unten neu zu erfinden, sich die eigene Geschichte anzueignen, damit sie nicht nationalistisch missbraucht werden kann, die Macht der Wirtschaft zu beschränken und die globale kapitalistische Einheitspartei ('Partido de Wall Street') in die Schranken zu weisen, in der sich die jeweils herrschenden Parteien der einzelnen Länder zusammenfinden.Das Buch ist, so Iglesias, 'ein Werkzeugkasten für den politischen Diskurs'. Fu¨r diejenigen, 'die für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen'.