Kathrin Schadt ist Autorin und Mutter einer 7-Jährigen. Aufgrund des ersten Lockdowns erfand sie für ihre Tochtereine Poesiewerkstatt. In wenigen Tagen fand diese aber überraschend viele Neugierige, über 60 Familien meldetensich online an, dazu Institutionen und namhafte Dichter_innen aus dem deutschsprachigen Raum. Die Idee war, Kinderund Jugendliche an die Möglichkeiten unserer Sprache heranzuführen. Als Quelle, als Ventil, als Befreiung, fern vonzähen Homeschooling-Aufgaben. In Zeiten der Krise brauchen auch Kinder Ausdruck und Hoffnung. Jeden Freitagwird den teilnehmenden Kindern eine Poesieaufgabe von einer/einem anderen bekannten Poetin/Poeten gestellt.Freitags darauf werden die neusten Gedichte veröffentlicht.Dieses Buch versammelt nun die Aufgaben und Texte, die während des Pandemiejahres 2020 entstanden sind. Esentstand aber auch, um diese besondere, gemeinsame Zeit festzuhalten, in der die Welt aus den Fugen geriet und wirsie uns gemeinsam mit Worten wieder zusammenfügen.Mit Gedichten von:Ulrike Almut Sandig, Andrea Karimé, Karla Reimert, Safiye Can, Uljana Wolf, Yevgeniy Breyger, Michael Stavaric, KarlaReimert Montasser, Lütfi ye Güzel, Julia Dathe, Timo Brandt, Schirin Nowrousian, Tobias Elsässer, Michael Augustin,Dana von Suffrin, Dinçer Güçyeter, Katharina J. Ferner, Johanna Hansen, Patrick Wilden, Elsye Suquilanda, EstherAndradi, Adrian Kasnitz, Tanja Langer, Tom de Toys, Dorothee Mörike, Julietta Fix und Uwe-Michael Gutzschhahn
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Irgendwann im ersten Lockdown hatte Kathrin Schadt einen fabelhaften Einfall, erzählt Nico Bleutge. Sie fing an, ihre Tochter mit kleinen Schreibaufgaben zum Dichten zu animieren. Aus dieser Familienbeschäftigung wurde bald eine echte Poesiewerkstatt mit Kindern verschiedener Autoren und Autorinnen, erklärt der Rezensent. Jede Woche gab es eine neue Aufgabe, die für die kleinen Poeten zum Schreibanlass wurde und online gemeinsam besprochen werden konnte. Die Ergebnisse wurden teilweise auf Facebook und Fixpoetry und nun auch in "Poedu" veröffentlicht, und das ist ein Glück. "Wahre Lautgewitter" nennt Bleutge die Gedichte, die auf die Aufgabe "Schreibt einen Zauberspruch" entstanden. Und wenn die Dichter und Dichterinnen die kopfstehende Welt beschreiben sollen, zeigt sich, was Dichtung im allerbesten Fall kann: Neue Perspektiven eröffnen, "die Dinge anders sehen". Das regt zum Mitmachen an, deshalb gibt es im Buch viele freie Seiten, auf denen man die eigenen poetischen Einfälle festhalten kann. Herrlich sind übrigens auch die Illustrationen von Petrus Akkordeon, von denen Bleutge sich nur eines noch gewünscht hätte: Mehr!
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH