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Das Buch will einen Beitrag zur Beantwortung der Frage "Wann beginnt die Moderne?" leisten. Es rekonstruiert das europäische kulturelle Paradigma am Beginn der Neuzeit mit besonderem Blick auf die Entwicklung der modernen Lyrik. Gemeinhin erscheinen die europäischen Renaissancen als entscheidende Epochenschwelle in den jeweiligen Ländern. Durch die Untersuchungen dieses Bandes wird dieser Befund problematisch. Er zeigt, ohne die historische Alterität der Texte zu leugnen, wie sich neuzeitliche Verfahren der Textproduktion bereits weit früher ankündigen und ausbreiten. Als einige solcher…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch will einen Beitrag zur Beantwortung der Frage "Wann beginnt die Moderne?" leisten. Es rekonstruiert das europäische kulturelle Paradigma am Beginn der Neuzeit mit besonderem Blick auf die Entwicklung der modernen Lyrik. Gemeinhin erscheinen die europäischen Renaissancen als entscheidende Epochenschwelle in den jeweiligen Ländern. Durch die Untersuchungen dieses Bandes wird dieser Befund problematisch. Er zeigt, ohne die historische Alterität der Texte zu leugnen, wie sich neuzeitliche Verfahren der Textproduktion bereits weit früher ankündigen und ausbreiten. Als einige solcher moderner Verfahren kommen die Segmentierung von Texten bis herab zu den Grundelementen des Alphabets, die Verbindung und Wechselwirkung von Bild- und Schriftmedium, aber auch von musikalischen, kombinatorischen und theologischen Mustern, sowie der Übergang von oralen zu literarisierten Kulturformen zur Sprache. Die Verfasserin plädiert daher für einen erweiterten Begriff der Moderne. Im Mittelpunkt de r Untersuchungen steht die Frage nach dem Beginn der modernen Literatur insbesondere in Frankreich und dem kulturellen und philosophischen Kontext, aus dem diese erwächst. Die Verfasserin nimmt sich damit einer bislang kaum untersuchten Zeit, der Vorrenaissance, und eines wenig bekannten Korpus, der Texte der "Grands Rhetoriqueurs", an und legt damit die erste umfassende monographische Arbeit zur genannten Dichtergruppe in Deutschland vor. Sie rekonstruiert zugleich das Bildungsarchiv des 15. Jahrhunderts, auf das die Dichter in ihren oft sehr experimentell anmutenden Texten zurückgreifen, um so den vielfältigen Beginn der Moderne sichtbar zu machen. Dieses Archiv reicht von den scholastischen Rhetoriken über den humanistischen Buchdruck bis zu den musikalischen und kombinatorischen Traktaten der Frühen Neuzeit, denen je einzelne Kapitel gewidmet sind. In weiterer Perspektive erweist sich so die behandelte Periode als eine von Experimenten und radikalen Veränderungen geprägteZeit de r Krise, die nahelegt, den Beginn der Moderne früher zu verorten, als bislang üblich.