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  • Buch mit Leinen-Einband

Álvaro de Campos ist, wie Ricardo Reis vor ihm, an jenem legendären 8. März 1914 aus Pessoas Seele ans Licht getreten, als der Dichter in einem Zug die Triumph-Ode niederschrieb. Campos ist das Gegenstück eines selbstbewußten Männlichkeitsfanatikers, er will nicht ständig überlegen sein, und vielleicht macht ihn gerade das dem Leser sympathisch. Wichtiger aber ist, daß Campos die selbstgestellte Forderung Pessoas erfüllt, "die moderne Kunst müsse mit der gesamten Schönheit der Gegenwart vibrieren, mit der ganzen Woge von Maschinen, Handel und Industrien". Nirgendwo im Werk des großen…mehr

Produktbeschreibung
Álvaro de Campos ist, wie Ricardo Reis vor ihm, an jenem legendären 8. März 1914 aus Pessoas Seele ans Licht getreten, als der Dichter in einem Zug die Triumph-Ode niederschrieb. Campos ist das Gegenstück eines selbstbewußten Männlichkeitsfanatikers, er will nicht ständig überlegen sein, und vielleicht macht ihn gerade das dem Leser sympathisch. Wichtiger aber ist, daß Campos die selbstgestellte Forderung Pessoas erfüllt, "die moderne Kunst müsse mit der gesamten Schönheit der Gegenwart vibrieren, mit der ganzen Woge von Maschinen, Handel und Industrien". Nirgendwo im Werk des großen portugiesischen Dichters rühren gemeinmenschliche Erfahrungen den Leser so stark an wie bei Álvaro de Campos, von dessen spätem Werk zahlreiche Querverbindungen zu den Niederschriften des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares im Buch der Unruhe bestehen. Die Neuübersetzung von Inés Koebel, die gegenüber der alten ein Drittel mehr Text enthält, ermöglicht einen neuen Blick auf die Figur, die neben Bernardo Soares Pessoas liebste war.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Andreas Dorschel ist ganz verzückt über Fernando Pessoa, sein dichterisches alter Ego Alvaro de Campos und den vorliegenden Band mit Gedichten des "verrückten Ingenieurs", wie Pessoa Campos liebevoll charakterisierte. Als moderner Zeitgenosse will Campos immer in Bewegung sein, ihn treibt "die Gier, gleichzeitig Reisender zu sein in allen Zügen", wie Dorschel Pessoa/Campos zitiert. Auf den ersten Blick beeindrucken vor allem die drei Oden, meint der Rezensent. Eine davon, der "Gruß an Walt Whitman", erinnert ihn in der Verwobenheit von Verehrung und Beschimpfung an Thomas Bernhard. Aber auch die zurückhaltenderen Gedichte der späteren Phase will Dorschel nicht unterschätzt wissen, sie geben ihm "vielleicht" sogar mehr zu denken. Sicher ist er sich dann wieder beim Lob für die Übersetzerin Ines Koebel, deren Arbeit hier "sehr glücklich" verlaufen sei.

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