Kinder mit Deutsch als Muttersprache erwerben komplexe grammatische Strukturen, z.B. die Nominalflexion, schon in den ersten drei Lebensjahren. Mehrsprachige Kinder brauchen einige Jahre, um eine zweite Sprache unter institutionellen Bedingungen zu lernen. Mit der möglicherweise zunächst befremdlich erscheinenden Verbindung von Poesie und Grammatik ist es möglich, auf der Basis attraktiver Texte und des kreativen Umgangs mit ihnen das Erlernen der deutschen Schriftsprache in mehrsprachigen Lerngruppen gezielt zu fördern. Während der kommunikativ-funktionale Gebrauch der Sprache sich auf den…mehr
Kinder mit Deutsch als Muttersprache erwerben komplexe grammatische Strukturen, z.B. die Nominalflexion, schon in den ersten drei Lebensjahren. Mehrsprachige Kinder brauchen einige Jahre, um eine zweite Sprache unter institutionellen Bedingungen zu lernen. Mit der möglicherweise zunächst befremdlich erscheinenden Verbindung von Poesie und Grammatik ist es möglich, auf der Basis attraktiver Texte und des kreativen Umgangs mit ihnen das Erlernen der deutschen Schriftsprache in mehrsprachigen Lerngruppen gezielt zu fördern. Während der kommunikativ-funktionale Gebrauch der Sprache sich auf den Zweck der sprachlichen Äußerung richtet, weniger auf die sprachlichen Mittel, lenken poetische Texte, insbesondere Kinderreime, Kinderlieder und Sprachspiele, die Aufmerksamkeit auf sprachliche Strukturen, die im Hinblick auf den Schriftspracherwerb auch für einsprachige Kinder wichtig sind. Im Gegensatz zu okkasionellen Äußerungen können poetische Texte beliebig oft wiederholt werden. Dadurchprägen sich die in den Texten enthaltenen Strukturen dauerhaft ein. Die Kinder bekommen sie "ins Ohr": Reim und Rhythmus sind wichtige Helfer beim Erwerb einer neuen Sprache. Der produktive Umgang mit poetischen Texten ist für ein- und mehrsprachige Kinder von der Vorschule bis zur Orientierungsstufe gleichermaßen anregend und sinnvoll und ermöglicht eine gemeinsame interkulturelle Sprachförderung in unseren vielsprachigen Lerngruppen.
Dr. Gerlind Belke war von 1970 bis 2002 Akademische Rätin zunächst an der Pädagogischen Hochschule Ruhr, Abteilung Hagen, später am Institut für Deutsche Sprache und Literatur der Universität Dortmund mit dem Schwer punkt Didaktik des Deutschen unter besonderer Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit. Veröffentlichungen zur Didaktik des Deutschen als Zweit- und Fremdsprache, zum Schrifterwerb unter den Bedingungen der Mehrsprachigkeit und zu Modellen zweisprachiger Erziehung.
Inhaltsangabe
Einführung: Ansätze zu einer Didaktik der Mehrsprachigkeit I. Welche Didaktik ist zuständig? II. Didaktische Grundlagen III. Methodische Grundlagen IV. Hinweise zum Aufbau und zur Verwendung der Textsammlung V. Exemplarische didaktische Analyse eines Textes I. Sprachspiele für jede Gelegenheit 1. Sprachspiele zum Kennenlernen 2. Schulhofspiele, Mitmachtexte und Bettelverse aus aller Welt 3. Abzählreime zum Weitersagen 4. Zungenbrecher 5. Scherzfragen und Rätsel 6. Zaubersprüche für alle Fälle II. Wie man sich was merken kann 7. Tageszeiten, Wochentage, Monate 8. Körperteile und was man damit machen kann 9. ABC-Verse 10. KJeine Tierkunde in Versen, Fragen und Rätseln III. Mit Lauten und Buchstaben, Wörtern und Sätzen spielen 11. Mit Lauten und Buchstaben spielen 12. Mit Silben und Wörtern spielen 13. Mit Bedeutungen spielen 14. Wörterschlagen und Schlangenwörter 15. Verben - Wer tut was? 16. Mit Verbformen spielen 17. Nomen und was dazu gehört: Begleiter, Fälle und andere schwierige Sachen 18. Pronomen sind wichtig! 19. Adjektive und was man damit machen kann 20. Wo? oder Wohin? An, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor und zwischen 21. Fragen über Fragen! Wer, wann, wie, wo und warum? IV. Textmuster zum Nachmachen, Mitmachen und Selbermachen 22. Reihentexte und Endlosgeschichten 23. Puppe-in-der-Puppe-Texte 24. Das gehört zusammen - oder auch nicht 25. Lügengedichte und Verkehrte-Welt-Geschichten V. Kreatives Schreiben über Sprachgrenzen hinweg 26. Schreiben: Ein Spiel mit verschiedenen Sprachen 27. Auch Tiere sprechen verschiedene Sprachen 28. Märchenhafte Geschichten aus aller Welt 29. Was-wäre-wenn-Texte zum Selbermachen 30. Wie man aus überlieferten Texten eigene Texte machen kann Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis liegt separat bei.
Einführung: Ansätze zu einer Didaktik der Mehrsprachigkeit I. Welche Didaktik ist zuständig? II. Didaktische Grundlagen III. Methodische Grundlagen IV. Hinweise zum Aufbau und zur Verwendung der Textsammlung V. Exemplarische didaktische Analyse eines Textes I. Sprachspiele für jede Gelegenheit 1. Sprachspiele zum Kennenlernen 2. Schulhofspiele, Mitmachtexte und Bettelverse aus aller Welt 3. Abzählreime zum Weitersagen 4. Zungenbrecher 5. Scherzfragen und Rätsel 6. Zaubersprüche für alle Fälle II. Wie man sich was merken kann 7. Tageszeiten, Wochentage, Monate 8. Körperteile und was man damit machen kann 9. ABC-Verse 10. KJeine Tierkunde in Versen, Fragen und Rätseln III. Mit Lauten und Buchstaben, Wörtern und Sätzen spielen 11. Mit Lauten und Buchstaben spielen 12. Mit Silben und Wörtern spielen 13. Mit Bedeutungen spielen 14. Wörterschlagen und Schlangenwörter 15. Verben - Wer tut was? 16. Mit Verbformen spielen 17. Nomen und was dazu gehört: Begleiter, Fälle und andere schwierige Sachen 18. Pronomen sind wichtig! 19. Adjektive und was man damit machen kann 20. Wo? oder Wohin? An, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor und zwischen 21. Fragen über Fragen! Wer, wann, wie, wo und warum? IV. Textmuster zum Nachmachen, Mitmachen und Selbermachen 22. Reihentexte und Endlosgeschichten 23. Puppe-in-der-Puppe-Texte 24. Das gehört zusammen - oder auch nicht 25. Lügengedichte und Verkehrte-Welt-Geschichten V. Kreatives Schreiben über Sprachgrenzen hinweg 26. Schreiben: Ein Spiel mit verschiedenen Sprachen 27. Auch Tiere sprechen verschiedene Sprachen 28. Märchenhafte Geschichten aus aller Welt 29. Was-wäre-wenn-Texte zum Selbermachen 30. Wie man aus überlieferten Texten eigene Texte machen kann Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis liegt separat bei.
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