Die gern geführte Rede, daß wir soeben in das Informationszeitalter eingetreten seien, verkennt, daß »Informationszeitalter« auch in der Vergangenheit schon existiert haben. Nur die Formen und die Medien der Verbreitung von Informationen waren andere.
Im Paris des 18. Jahrhunderts bestanden in erster Linie mündliche Kommunikationssysteme, und Informationen verbargen sich oft in poetischen Texten, die der gewöhnliche Pariser in öffentlichen Gärten rezitierte und auf den Straßen sang. Diese Poesie war politisch so wirkungsvoll, daß man versuchte, sie der polizeilichen Kontrolle zu unterstellen. Darnton beschreibt, wie die Polizei im Paris des Jahres 1749 die Herkunft solcher Gedichte zurückverfolgt, und macht dabei deutlich, wie Kommunikationssysteme funktionieren und wie sich Neuigkeiten auch durch Medien, die heute vergessen sind, ausbreiten können.
Im Paris des 18. Jahrhunderts bestanden in erster Linie mündliche Kommunikationssysteme, und Informationen verbargen sich oft in poetischen Texten, die der gewöhnliche Pariser in öffentlichen Gärten rezitierte und auf den Straßen sang. Diese Poesie war politisch so wirkungsvoll, daß man versuchte, sie der polizeilichen Kontrolle zu unterstellen. Darnton beschreibt, wie die Polizei im Paris des Jahres 1749 die Herkunft solcher Gedichte zurückverfolgt, und macht dabei deutlich, wie Kommunikationssysteme funktionieren und wie sich Neuigkeiten auch durch Medien, die heute vergessen sind, ausbreiten können.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.07.2002Auch ein Strukturwandel der Öffentlichkeit
Akribie und Erzählfreude: Robert Darntons Meisterwerk über das Verhältnis von Poesie und Polizei
Im Frühjahr 1749 erhielt der Pariser Polizeichef den Auftrag, den Verfasser eines Gedichts dingfest zu machen, das sich in Schmähungen des Hofes erging. Die Nachforschungen führten zwar nicht zum Autor der anstößigen Ode, deckten aber statt dessen ein ganzes Netz von Wegen auf, auf denen Schmähgedichte verbreitet wurden. Die Polizei ging energisch gegen alle vor, die solche Gedichte weitergegeben hatten, auch wenn sie beteuerten, nicht die Verfasser zu sein. Schließlich saßen vierzehn Personen in der Bastille, die sich an der Verbreitung von Schmähgedichten beteiligt hatten. Die Affäre, deren Dossiers sich erhalten haben, hieß deswegen "L'Affaire des Quatorze". Ihren Spuren in den Archiven ist der Revolutionshistoriker Robert Darnton mit der ihm eigenen Akribie und Erzählfreude in einem schmalen Bändchen nachgegangen, dessen Umfang eine gewaltige Untertreibung ist.
Denn die kleine kriminalistische Nachforschung führt zu beachtlichen Ergebnissen. Wir befinden uns in einem Schlüsseljahr des vorrevolutionären Frankreich. Am Hof kam es im April 1749 zum spektakulären Sturz des Ministers Maurepas, der 36 Jahre der Regierung angehört hatte. Er fiel seinen Intrigen gegen Madame Pompadour, der Mätresse des Königs, zum Opfer. Seine Leidenschaft für Gedichte wurde ihm zum Verhängnis: Er sammelte anzügliche Lieder und Gedichte über Hofleben und Tagesereignisse und nutzte diese Gedichte nicht nur, um den König zu unterhalten, sondern sie waren für ihn ein Mittel, ihn zu beeinflussen, indem er ihm den angeblichen Spiegel der Volksmeinung vorhielt. Im Falle der Pompadour erreichte er das Gegenteil des Beabsichtigten: Die vielen Gedichte, die anzüglich auf ihren Mädchennamen "poisson", auf ihre dunkle Haut, auf Sexuelles anspielten, führten nicht, wie gewünscht, ihren Sturz herbei, sondern den des Ministers. Maurepas hatte sich verschätzt. Nun konnte er sich seiner Leidenschaft, der Sammlung von Gedichten, mit interesselosem Wohlgefallen widmen. Der "Chansonnier Maurepas", 42 Bände lästerlicher Verse über das Hofleben Ludwigs XV., wird noch heute in der Bibliothèque Nationale verwahrt.
Bevor das, was wir "Öffentlichkeit" nennen, einen Namen hatte, wurde also am Hof in Versailles schon Politik damit gemacht. Maurepas nutzte die Verse, zu denen er selbst anstiftete und die in Paris zirkulierten, um den König zu beeinflussen und in seinem Sinne zu lenken. Wer die Meinung der Pariser Bevölkerung zu filtern verstand, hielt damit ein einzigartiges Instrument unmerklicher Beeinflussung von König und Hof in Händen. Sicherlich war dies keine Erfindung des Ministers Maurepas, es war seit je die Kunst der Höflinge, solchen Gebrauch von der Stimmung im Volk zu machen. Neu war vielmehr, daß dieses Instrument sich verselbständigte, daß es viele andere fern vom Hof und ohne direkte politische Ambition gab, die mit diesem Instrument spielten. Darin liegt die Bedeutung der Polizeiberichte, die Robert Darnton auswertet. Die Verfasser der Gedichte wurden nie ermittelt, aber die Kette, die sie durchliefen, umfaßte vor allem Geistliche, Gelehrte und Studenten - einen Personenkreis, den wir heute als Intellektuelle bezeichnen würden.
Im Jahr 1749, in dem sich die Nachforschungen abspielten, von denen Darnton berichtet, saß Diderot im Kerker von Vincennes wegen anstößiger Passagen seines "Briefes über die Blinden". Er war während der Verhaftungswelle im Zusammenhang mit den zirkulierenden Gedichten am 24. Juli 1749 verhaftet worden. Jean-Jacques Rousseau besuchte ihn im Gefängnis und stieß auf dem Weg dorthin auf die Preisfrage der Akademie von Dijon, deren Beantwortung ihn mit einem Schlag berühmt machte: "Haben die Künste und Wissenschaften zur Verbesserung der Sitten beigetragen?" In diesem Sommer der Schmähgedichte, in denen die Sittenlosigkeit des Hofes angeklagt wurde, lag es nahe, die Frage zu verneinen. Vor allem aber war die Stimmung in der Pariser Bevölkerung der beste Resonanzboden für Rousseaus Abhandlung gegen die Unmoral der Gesellschaft.
Es ging natürlich nicht nur um Anzüglichkeiten. Aber diese verbanden sich leicht mit den Ansichten über Politik, Wissenschaft und Moral, die ihren Niederschlag in der "Encyclopédie" von Diderot und d'Alember finden sollten. Die Gedichte, die Maurepas politisch instrumentalisierte, bekamen auf ihrem Weg durch die Straßen, Kneipen und Hörsäle von Paris Wirkungen ganz andere Art. Eine Sondersteuer zu Friedenszeiten, die Verhaftung eines schottischen Prinzen auf den Straßen von Paris, eine Verschärfung der Beichtpraxis - vieles kam zusammen, um das Volk der Regierungspolitik abwendig zu machen. Eine Zeile aus einem der zirkulierenden Gedichte - Peuple jadis si fier, aujourd'hui si servile / Das Volk einstmals so stolz und so knechtisch heute - brachte die Stimmung in der Bevölkerung auf eine bedrohliche Pointe. Volkes Stimme nahm einen neuen Klang an in dem Maße, wie sie nicht mehr nur klagte, sondern urteilte und sich zum Richter in Fragen der Rechtmäßigkeit aufwarf.
Aber war Volkes Stimme nicht schon immer so? "Lieder und Satiren regnen von allen Seiten herab", notierte der Marquis d'Argenson in seinem Tagebuch, und einige Jahre später wird Chamfort das Bonmot prägen, daß Frankreich von "einer durch Lieder gemilderten absoluten Monarchie" regiert werde. An die ungeheure Menge von Liedern, die in jenem Sommer auf Paris niederprasselten, erinnern sich die Memoirenschreiber noch am Ende des Jahrhunderts. Doch der Revolutionshistoriker Darnton erlegt sich äußerste Zurückhaltung auf, in der von ihm ausgeleuchteten Episode des Sommers 1749 ein Vorspiel der Revolution zu sehen.
Gewiß, manches kommt hier zusammen, was vierzig Jahre später eine Rolle spielen wird: die Verbindung von Obszönität und Politik, von Verachtung des Hofes und Glauben an das gute Volk. Aber es blieb bei einem Feuerwerk. Offenbar fehlte ebendas, was im Lauf der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts den Namen "Öffentlichkeit" erhielt. Die Öffentlichkeit im modernen Sinne entstand in dem Augenblick, als die Protestliteratur nicht mehr nur von einem Minister wie Maurepas für seine höfischen Intrigen genutzt wurde, sondern als sie ernsthafte, politisch wache Interpreten außerhalb des Machtzentrums fand: die Philosophen, die die diffusen Äußerungen des Unmuts der Bevölkerung zu bündeln verstanden, ihnen eine Stoßrichtung gaben und sie als Beweismittel in einem "philosophischen Prozeß" verwendeten.
Das schmale Buch von Robert Darnton ist ein Meisterwerk der Verlebendigung von historischen Zeugnissen, die in Archiven vor sich hin dämmern. In seiner Rekonstruktion der "Affaire des Quatorze" greift alles so ineinander wie bei einer alten Spieluhr, die, kunstvoll wiederhergerichtet, ihre Melodie von neuem erklingen läßt.
HENNING RITTER
Robert Darnton: "Poesie und Polizei". Öffentliche Meinung und Kommunikationsnetzwerke im Paris des 18. Jahrhunderts. Aus dem Amerikanischen von Burkhard Wolf. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2002. 171 S., br., 9,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Akribie und Erzählfreude: Robert Darntons Meisterwerk über das Verhältnis von Poesie und Polizei
Im Frühjahr 1749 erhielt der Pariser Polizeichef den Auftrag, den Verfasser eines Gedichts dingfest zu machen, das sich in Schmähungen des Hofes erging. Die Nachforschungen führten zwar nicht zum Autor der anstößigen Ode, deckten aber statt dessen ein ganzes Netz von Wegen auf, auf denen Schmähgedichte verbreitet wurden. Die Polizei ging energisch gegen alle vor, die solche Gedichte weitergegeben hatten, auch wenn sie beteuerten, nicht die Verfasser zu sein. Schließlich saßen vierzehn Personen in der Bastille, die sich an der Verbreitung von Schmähgedichten beteiligt hatten. Die Affäre, deren Dossiers sich erhalten haben, hieß deswegen "L'Affaire des Quatorze". Ihren Spuren in den Archiven ist der Revolutionshistoriker Robert Darnton mit der ihm eigenen Akribie und Erzählfreude in einem schmalen Bändchen nachgegangen, dessen Umfang eine gewaltige Untertreibung ist.
Denn die kleine kriminalistische Nachforschung führt zu beachtlichen Ergebnissen. Wir befinden uns in einem Schlüsseljahr des vorrevolutionären Frankreich. Am Hof kam es im April 1749 zum spektakulären Sturz des Ministers Maurepas, der 36 Jahre der Regierung angehört hatte. Er fiel seinen Intrigen gegen Madame Pompadour, der Mätresse des Königs, zum Opfer. Seine Leidenschaft für Gedichte wurde ihm zum Verhängnis: Er sammelte anzügliche Lieder und Gedichte über Hofleben und Tagesereignisse und nutzte diese Gedichte nicht nur, um den König zu unterhalten, sondern sie waren für ihn ein Mittel, ihn zu beeinflussen, indem er ihm den angeblichen Spiegel der Volksmeinung vorhielt. Im Falle der Pompadour erreichte er das Gegenteil des Beabsichtigten: Die vielen Gedichte, die anzüglich auf ihren Mädchennamen "poisson", auf ihre dunkle Haut, auf Sexuelles anspielten, führten nicht, wie gewünscht, ihren Sturz herbei, sondern den des Ministers. Maurepas hatte sich verschätzt. Nun konnte er sich seiner Leidenschaft, der Sammlung von Gedichten, mit interesselosem Wohlgefallen widmen. Der "Chansonnier Maurepas", 42 Bände lästerlicher Verse über das Hofleben Ludwigs XV., wird noch heute in der Bibliothèque Nationale verwahrt.
Bevor das, was wir "Öffentlichkeit" nennen, einen Namen hatte, wurde also am Hof in Versailles schon Politik damit gemacht. Maurepas nutzte die Verse, zu denen er selbst anstiftete und die in Paris zirkulierten, um den König zu beeinflussen und in seinem Sinne zu lenken. Wer die Meinung der Pariser Bevölkerung zu filtern verstand, hielt damit ein einzigartiges Instrument unmerklicher Beeinflussung von König und Hof in Händen. Sicherlich war dies keine Erfindung des Ministers Maurepas, es war seit je die Kunst der Höflinge, solchen Gebrauch von der Stimmung im Volk zu machen. Neu war vielmehr, daß dieses Instrument sich verselbständigte, daß es viele andere fern vom Hof und ohne direkte politische Ambition gab, die mit diesem Instrument spielten. Darin liegt die Bedeutung der Polizeiberichte, die Robert Darnton auswertet. Die Verfasser der Gedichte wurden nie ermittelt, aber die Kette, die sie durchliefen, umfaßte vor allem Geistliche, Gelehrte und Studenten - einen Personenkreis, den wir heute als Intellektuelle bezeichnen würden.
Im Jahr 1749, in dem sich die Nachforschungen abspielten, von denen Darnton berichtet, saß Diderot im Kerker von Vincennes wegen anstößiger Passagen seines "Briefes über die Blinden". Er war während der Verhaftungswelle im Zusammenhang mit den zirkulierenden Gedichten am 24. Juli 1749 verhaftet worden. Jean-Jacques Rousseau besuchte ihn im Gefängnis und stieß auf dem Weg dorthin auf die Preisfrage der Akademie von Dijon, deren Beantwortung ihn mit einem Schlag berühmt machte: "Haben die Künste und Wissenschaften zur Verbesserung der Sitten beigetragen?" In diesem Sommer der Schmähgedichte, in denen die Sittenlosigkeit des Hofes angeklagt wurde, lag es nahe, die Frage zu verneinen. Vor allem aber war die Stimmung in der Pariser Bevölkerung der beste Resonanzboden für Rousseaus Abhandlung gegen die Unmoral der Gesellschaft.
Es ging natürlich nicht nur um Anzüglichkeiten. Aber diese verbanden sich leicht mit den Ansichten über Politik, Wissenschaft und Moral, die ihren Niederschlag in der "Encyclopédie" von Diderot und d'Alember finden sollten. Die Gedichte, die Maurepas politisch instrumentalisierte, bekamen auf ihrem Weg durch die Straßen, Kneipen und Hörsäle von Paris Wirkungen ganz andere Art. Eine Sondersteuer zu Friedenszeiten, die Verhaftung eines schottischen Prinzen auf den Straßen von Paris, eine Verschärfung der Beichtpraxis - vieles kam zusammen, um das Volk der Regierungspolitik abwendig zu machen. Eine Zeile aus einem der zirkulierenden Gedichte - Peuple jadis si fier, aujourd'hui si servile / Das Volk einstmals so stolz und so knechtisch heute - brachte die Stimmung in der Bevölkerung auf eine bedrohliche Pointe. Volkes Stimme nahm einen neuen Klang an in dem Maße, wie sie nicht mehr nur klagte, sondern urteilte und sich zum Richter in Fragen der Rechtmäßigkeit aufwarf.
Aber war Volkes Stimme nicht schon immer so? "Lieder und Satiren regnen von allen Seiten herab", notierte der Marquis d'Argenson in seinem Tagebuch, und einige Jahre später wird Chamfort das Bonmot prägen, daß Frankreich von "einer durch Lieder gemilderten absoluten Monarchie" regiert werde. An die ungeheure Menge von Liedern, die in jenem Sommer auf Paris niederprasselten, erinnern sich die Memoirenschreiber noch am Ende des Jahrhunderts. Doch der Revolutionshistoriker Darnton erlegt sich äußerste Zurückhaltung auf, in der von ihm ausgeleuchteten Episode des Sommers 1749 ein Vorspiel der Revolution zu sehen.
Gewiß, manches kommt hier zusammen, was vierzig Jahre später eine Rolle spielen wird: die Verbindung von Obszönität und Politik, von Verachtung des Hofes und Glauben an das gute Volk. Aber es blieb bei einem Feuerwerk. Offenbar fehlte ebendas, was im Lauf der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts den Namen "Öffentlichkeit" erhielt. Die Öffentlichkeit im modernen Sinne entstand in dem Augenblick, als die Protestliteratur nicht mehr nur von einem Minister wie Maurepas für seine höfischen Intrigen genutzt wurde, sondern als sie ernsthafte, politisch wache Interpreten außerhalb des Machtzentrums fand: die Philosophen, die die diffusen Äußerungen des Unmuts der Bevölkerung zu bündeln verstanden, ihnen eine Stoßrichtung gaben und sie als Beweismittel in einem "philosophischen Prozeß" verwendeten.
Das schmale Buch von Robert Darnton ist ein Meisterwerk der Verlebendigung von historischen Zeugnissen, die in Archiven vor sich hin dämmern. In seiner Rekonstruktion der "Affaire des Quatorze" greift alles so ineinander wie bei einer alten Spieluhr, die, kunstvoll wiederhergerichtet, ihre Melodie von neuem erklingen läßt.
HENNING RITTER
Robert Darnton: "Poesie und Polizei". Öffentliche Meinung und Kommunikationsnetzwerke im Paris des 18. Jahrhunderts. Aus dem Amerikanischen von Burkhard Wolf. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2002. 171 S., br., 9,- [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Robert Darntons Studie konzentriert sich auf die "Affaire des Quatorze", die nicht nur 14 Verbreiter von Schmähgedichten in den Kerker brachte, sondern auch den seit 36 Jahren amtierenden Minister Maurepas sein Amt kostete. Der hatte zu offensichtlich gegen Madame Pompadour, die Mätresse des Königs intrigiert - und an ihm führt der Historiker Darnton vor, wie es im Jahre 1749 um die öffentliche Meinung in Paris, vor allem um ihre Beeinflussbarkeit bestellt war. Ob es sich bei den weit verbreiteten Spottliedern und bei aller Kritik jedoch um ein "Vorspiel der Revolution" handelte, da bleibt der Rezensent Henning Ritter so skeptisch wie der Autor: eine "Öffentlichkeit" im emphatischen Sinn des Wortes nämlich gab es, so Ritter, eben noch nicht. Dies ist eine der Lehren, die man aus diesem Buch ziehen kann. Ritter lobt es, nicht nur deswegen, als ein "Meisterwerk der Verlebendigung von historischen Zeugnissen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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