Bis 1956 nahm alles, was die Hand des roten Zaren, des Lokomotivführers der Geschichte, berührte, seinen Namen an: die Partei, die Epoche, die Verfassung, der Fünfjahresplan, das Banner, der Traktor, die Flieger, die Wache, die Waldanpflanzungspläne und der Plan zum Wiederaufbau Moskaus. Den höchsten Berg der Sowjetunion nannte man nun Pik Stalin. 56 Theater und 123 Hochschulen trugen Stalins Namen. Traktoren der Marke Stalinez pflügten sowjetische Felder, circa 20 Städte, zwei Gebiete, ein Bezirk und eine Bucht wurden in der Sowjetunion in den Namen des gebürtigen Georgiers umbenannt. Verdiente Dichter ¿ Poetae Laureati ¿ bemühten sich inbrünstig, den Kult um Josef Stalin weiter anzuheizen. Und die Sonne wurde zu ihrer Metapher für den Woschdj (russ.: Führer). Nicht etwa der Tod des Kreml-Chefs, sondern erst Nikita S. Chruschtschows berühmte Geheimrede auf dem 20. Parteitag der KPdSU leitete vor einem halben Jahrhundert das Ende des Personenkultes und damit auch das Ende des Stalinismus in seiner Reinform ein. In Erinnerung daran beinhaltet "Poetae Laureati" eine kleine Sammlung von Gedichten jener Literaten, die sich viele Jahre lang blind und taub machten, um Stalin zu huldigen.
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