Hausrat, Andenken, Trödel oder Abfall - die Literatur des Realismus spiegelt die veränderten Dingbeziehungen des 19. Jahrhunderts auf interessante Weise wider. In ihrer Hinwendung zu randständigen, scheinbar unbedeutenden Dingen ist sie gleichsam innovativ und analytisch.Kerstin Roose nimmt in diesem Band die verschiedenen literarischen Phänomene des Plunders als kulturhistorische und poetologische Reflexionsfiguren im Werk Gottfried Kellers in den Blick. Sie zeigt, wie sich, beeinflusst von Prozessen der Industrialisierung und Technisierung, die Subjekt-Objekt-Beziehungen nachhaltig verändern und diese Veränderungen von der Literatur des Realismus motivisch und formalästhetisch reflektiert werden. Ihre Arbeit verdeutlicht, dass verlässliche Dingordnungen für die Orientierung und Stabilisierung der modernen Existenz ebenso relevant wie zunehmend problematisch werden.
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