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Hat der Schmerz eine Geschichte? Ja, er hat. Dies zeigt das Buch anhand der Verhandlungen des Schmerzes in literarischen Texten sowie in medizinischen Abhandlungen. Im 18. Jahrhundert kommt es zu einer Serie aufeinander bezogener historischer Umstellungen im Wissen vom Schmerz. In der ersten Jahrhunderthälfte erscheint der Schmerz schlicht als Indikator eines äußerlichen Angriffs auf den intakten Bau der Körpermaschine; in der zweiten Jahrhunderthälfte hingegen wird er in die physiologischen Prozesse integriert: Das menschliche Leben behauptet sich seither nicht nur gegen den Schmerz; der…mehr

Produktbeschreibung
Hat der Schmerz eine Geschichte? Ja, er hat. Dies zeigt das Buch anhand der Verhandlungen des Schmerzes in literarischen Texten sowie in medizinischen Abhandlungen. Im 18. Jahrhundert kommt es zu einer Serie aufeinander bezogener historischer Umstellungen im Wissen vom Schmerz. In der ersten Jahrhunderthälfte erscheint der Schmerz schlicht als Indikator eines äußerlichen Angriffs auf den intakten Bau der Körpermaschine; in der zweiten Jahrhunderthälfte hingegen wird er in die physiologischen Prozesse integriert: Das menschliche Leben behauptet sich seither nicht nur gegen den Schmerz; der Schmerz selbst wird vielmehr originärer Quellpunkt allen Lebens und produktive Grundlage aller menschlichen Kultur. Zugleich vollzieht sich in dieser Zeit eine Verunsicherung der Schmerzenszeichen, vor allem dort, wo der Schmerz zum Gegenstand experimenteller Anordnungen gemacht wird.
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Autorenporträt
PD Dr. Roland Borgards, geb. 1968, ist Privatdozent für Neuere Deutsche Literaturgeschichte und für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Gießen.