Seit Jahrtausenden ist der Sprung eine figura non grata der Reflexion. Während er beinahe gänzlich aus dem philosophischen Diskurs verbannt wurde, hat er als höchstproteischer in der Poesie seit Pindar Konjunktur und verantwortet im Gedicht Finten, Volten, Witz und Pointen. 'Der Sprung macht den Vers, nicht der Schritt', ließe sich in Abwandlung eines Aphorismus von Heiner Müller behaupten. In einer Reihe von Lektüren folgt Dagmara Kraus poetischen Sprüngen und Sätzen, Hiatus und Salti, vorwärts und rückwärts, durch Werke der Poesie des 20. und 21. Jahrhunderts. Gelesen werden Texte von Alejandra Pizarnik, Inge Müller, John Barton Wolgamot, Monchoachi, Rodney Graham, Frédéric Forte, Konrad Bayer und Oskar Pastior.