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Der Literaturbetrieb unterliegt spätestens seit den 1990er Jahren tiefgreifenden sozialstrukturellen Veränderungen, die immer wieder Anlass zu der Vermutung sind, sie 'beschädigten' die Literatur. Sind es die Entstehungs- und Vermittlungsbedingungen von Literatur, die zunehmend ihren Gegenstand - die Literatur selbst - 'bedrohen'? Die Studie nimmt diese Frage zum Ausgangspunkt. Statt sich aber auf die Suche nach wie auch immer betrieblich 'beeinträchtigter' Literatur zu begeben, interessiert sie sich vielmehr dafür, wie sich Literatur über die Unterstellung ihrer 'Beschädigung' im und durch…mehr

Produktbeschreibung
Der Literaturbetrieb unterliegt spätestens seit den 1990er Jahren tiefgreifenden sozialstrukturellen Veränderungen, die immer wieder Anlass zu der Vermutung sind, sie 'beschädigten' die Literatur. Sind es die Entstehungs- und Vermittlungsbedingungen von Literatur, die zunehmend ihren Gegenstand - die Literatur selbst - 'bedrohen'? Die Studie nimmt diese Frage zum Ausgangspunkt. Statt sich aber auf die Suche nach wie auch immer betrieblich 'beeinträchtigter' Literatur zu begeben, interessiert sie sich vielmehr dafür, wie sich Literatur über die Unterstellung ihrer 'Beschädigung' im und durch den Literaturbetrieb selbst beschreibt. Denn nicht nur das Feuilleton, sondern auch die deutschsprachige Literatur um 2000 setzt sich mit ihren Rahmenbedingungen auseinander. Texte von Bodo Kirchhoff, Andreas Maier, Norbert Gstrein und Ernst-Wilhelm Händler sind literarische Inszenierungen, Literaturbetriebs-Szenen, die an die Klage über den schlechten Einfluss des Betriebs auf die Kunst anknüpfen. Sie lassen auf je spezifische Weise Literaturbetriebsreflexion und -praxis in eins fallen.
Autorenporträt
David-Christopher Assmann, Universität Frankfurt am Main.
Rezensionen
"[...] David-Christopher Assmanns Dissertation [ist] ein weit ausholender Wurf. Es wäre sehr zu wünschen, dass die Überlegungen und Aspekte der Studie von der Forschung aufgegriffen werden mögen. [...] Assmanns Arbeit bildet mithin nicht nur eine glänzende Sekundärstudie zu jedem der von ihr aufgenommen Autoren und zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der untersuchten Romane, sondern sie bietet auch eine genaue Lektüre des Feuilletons und der Internetforen, eine Nachzeichnung von Skandalen und Verlagsgeschichten, und sie liefert durch die Rekonstruktion einzelner Fälle sowie in der Summe der zusammengetragenen Fakten ein breites und vielschichtiges Panorama des deutschsprachigen Literaturbetriebs [...]."
Kay Wolfinger in: Weimarer Beiträge 61,4/2015