Bernd Römmelt fotografiert seit nunmehr 20 Jahren mit großer Leidenschaft Polarlichter in den Anrainerstaaten der Arktis. Besonders viel Wert legt er auf Fotos, die das Phänomen zusammen mit der entsprechenden Landschaft, also Bergen, schneebedeckten Bäumen, Seen, in denen sich das Naturschauspiel
zusätzlich spiegelt oder Häusern zeigen.
Für dieses Buch hat er 150 seiner wundervollen Fotos…mehrBernd Römmelt fotografiert seit nunmehr 20 Jahren mit großer Leidenschaft Polarlichter in den Anrainerstaaten der Arktis. Besonders viel Wert legt er auf Fotos, die das Phänomen zusammen mit der entsprechenden Landschaft, also Bergen, schneebedeckten Bäumen, Seen, in denen sich das Naturschauspiel zusätzlich spiegelt oder Häusern zeigen.
Für dieses Buch hat er 150 seiner wundervollen Fotos ausgesucht und mit begleitenden Texten versehen, in denen er Grundlegendes sowie persönliche Erlebnisse und Erfahrungen schildert. Er berichtet davon, dass man zwangsläufig von September bis Februar Polarlichter sieht, eine sichtbare Folge von geomagnetischen Stürmen, deren Ursprung in unserer Sonne liegt. In den Farben grün, gelb, violett und rot kommen sie als Bögen, Spiralen, ganze Himmel, Lichtvorhänge, Strahlen, Nadeln oder Korona vor, auch in diesem beeindruckenden Buch. Ich muß gestehen, erst hatte ich ein wenig Bedenken, ob sich die Schönheit dieser Erscheinungen überhaupt in Fotos so gut darstellen lassen, wie im Film, denn gerade die Bewegungen der Schleier fand ich besonders beeindruckend. Nun, nachdem ich dieses Buch ausgiebig betrachtet und gelesen habe, muß ich feststellen, wie bezaubernd die vielfältigen Fotos auch den Tanz der Polarlichter nahebringen, z.B. durch Fotosequenzen, die im Fotoabstand von ca. 20 Sekunden entstanden sind und auch durch die Beschreibungen jedes einzelnen Bildes. Die Fotos, egal ob klein oder groß, sind alle sehr beeindruckend; die größten Fotos erstrecken sich über eine Doppelseite.
Römmelt berichtet außerdem über die Erforschung des Polarlichtes ( z.B. über den Van-Allen-Strahlungsgürtel), erklärt das Phänomen aus wissenschaftlicher Sicht ( z.B. Emissionslinien) und erzählt über seine Erfahrungen, Polarlichter zu fotografieren ( z.B. Blende, Objektive, Belichtungszeiten, gibt Tipps für das Fotografieren) unter anderem auch mit ganz perönlichen Geschichten.
Des weiteren durchleuchtet er den Mythos Polarlicht, vermittelt verschiedene Vorstellungen der unterschiedlicher Kulturen des Nordens, z.B. den „Heringsblitz“, kämpfende Seelen verstorbener Krieger oder Frauen, die um ein Feuer tanzen. Am spannendsten fand ich die Erklärung, es handele sich um Seelen bei der Geburt verstorbener Kinder, die nun glücklich wären, mit Knochen eines Walrosses Fußball spielten und man sähe die Bewegung des Balles. Anscheinend kommen die Polarlichter zuweilen mit Rauschen, Knistern und Flüstern daher, was auch zu vielfältigen Deutungen geführt hat.
Mich hat dieses Buch begeistert; nicht nur die vielen großartigen Fotos, auch die Erklärungen und Erlebnisberichte runden dieses Leseerlebnis bezaubernd ab und lassen den schon lange gehegten Wunsch, Polarlichter live zu erleben noch stärker werden.