1929: Jack Breiter ist alles andere als ein Glückskind. In eine arme schweizerische Bauernfamilie geboren, will er unbedingt nach oben. Er versucht sich als Heiratsschwindler im noblen St. Moritz, später als erfolgreicher Handelsvertreter bei einem Chemiekonzern. Doch dann verliebt er sich in die Frau seines Chefs und lässt sich ihr zuliebe auf ein riskantes Schmuggelgeschäft ein. Prompt wird Breiter ertappt - und plötzlich ist es mit dem Spaß vorbei...
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Patrick Tschans "Polarrot" ist ein Schelmenroman, dessen humorloser Protagonist Jakob Breiter sich in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts aus dem "Schlamm der Bauernschweiz" hochstapeln möchte und sich dabei von keinem moralischen Ballast beschwert wissen will, berichtet Hans-Peter Kunisch. Anfangs ist das Buch durchaus amüsant, verrät der Rezensent, und Tschan hat ihm auch eine interessante historische Grundierung verpasst, aber im Verlauf der Geschichte findet Kunisch die Zusammenhänge zu fadenscheinig, zu sehr greift der Zufall Jakob Breiter unter die Arme. Dass der, nachdem er dem Onkel seiner Geliebten dabei geholfen hat, Gold aus Deutschland in die Schweiz zu schaffen, beim Schmuggeln erwischt und von den Deutschen direkt nach Dachau verfrachtet wird, scheint Kunisch unrealistisch, genauso wie die Fügung, die sie alle, Jakob und die Geliebte samt Onkel, später nach Tel-Aviv verschlägt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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