In POLINA überrascht Bastien Vivès einmal mehr durch die Wahl eines ungewöhnlichen Sujets: Mit vitalem, präzisem Strich zeichnet er ein zärtliches und zugleich schonungsloses Bild des klassischen Balletts, in dessen Fokus das diffizile Verhältnis von Meister und Schülerin steht.Das Talent der jungen Ballerina Polina Oulinov strahlt bis hin zu Nikita Bojinski, einem der so bewunderten wie gefu rchteten Meister des zeitgenössischen Tanzes. Unter seiner Anleitung entwickelt sich Polina zur erfolgreichen Künstlerin, die trotz hartem Training und einem Leben voller Zwänge festen Willens ist, ihre Unabhängigkeit zu bewahren.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ohnehin von Bastien Vives' Comic-Alben absolut überzeugt, ist Christoph Haas von dessen jüngster auf Deutsch erschienenen Graphic Novel hingerissen. Dabei stellt dieses Album erstmals nicht die erotische Spannung zwischen Mann und Frau in den Mittelpunkt, und wählt mit der Tänzerin Polina auch zum ersten Mal eine weibliche Hauptfigur, lässt der Rezensent wissen. Vives zeichnet die Karriere der Tänzerin Polina nach, die sechsjährig in die berühmte Ballettschule von Nikita Bojinski aufgenommen wird und sich mühsam von ihrem "Guru" frei macht und schließlich nach Berlin geht, erfahren wir. Haas, der von den Zeichenkünsten des Autors ohnehin begeistert ist, findet auch die zeichnerische Umsetzung des vorliegenden Buches wieder genial. Vives' Talent, mit wenigen Strichen seine Figuren lebendig werden zu lassen und seine reduzierte Farbwahl beeindrucken ihn nachhaltig.
© Perlentaucher Medien GmbH
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