Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,0, Technische Universität Berlin, 170 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: TV-Duelle, Polittalks und inszenierte Auftritte in Fernsehsendungen prägen das gegenwärtige Alltagsverständnis von politischem Geschehen. Dieses wird größtenteils über Massenmedien kommuniziert und auf diese Weise der Bevölkerung zugänglich gemacht. In Anlehnung an den in der Forschungsliteratur geläufigeren Begriff "Infotainment", der Vermischung von Information und Unterhaltung, wird seit einigen Jahren zunehmend auch von "Politainment" gesprochen, der gegenseitigen Durchdringung von Information und Unterhaltung in der Politik. Die unterhaltsame Aufbereitung politischer Kommunikation erscheint insofern brisant und als Thema der Analyse geeignet, als es sich um einen Bereich handelt, der primär keine Unterhaltungs-, sondern Informationsvermittlung zu leisten hat, die zur politischen Willensbildung der Bevölkerung beitragen soll. Eine genaue Betrachtung dieses Modus von Politikvermittlung erscheint daher aktuell, komplex und diskussionswürdig.
Politische Informiertheit ist eine wesentliche Voraussetzung für demokratische Systeme, in denen politische Akteure ihre Handlungen und Entscheidungen legitimieren müssen. Nur auf diese Weise können sie die notwendige Zustimmung in der Bevölkerung erlangen, die sich in deren Wahlentscheidung manifestiert und letztlich über politischen Machterhalt entscheidet. Diesem Mechanismus geht allerdings die Bündelung von Aufmerksamkeit voraus, welche im Zuge der Expansion von Informationsangeboten zu einem knappen Gut geworden ist. Insofern wird die Professionalisierung politischer Kommunikation, die insbesondere Elemente der Unterhaltung aufweist, zunehmend zu einer zentralen Schlüsselqualifikation, um positive Aufmerksamkeit zu erlangen. Politainment ist dementsprechend nicht nur als gegenwärtiges Phänomen zubegreifen, das aus einem neuartig komplexen Verhältnis von Politik und Medien resultiert, sondern auch als Instrument und Strategie der gelungenen Selbstdarstellung.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Politische Informiertheit ist eine wesentliche Voraussetzung für demokratische Systeme, in denen politische Akteure ihre Handlungen und Entscheidungen legitimieren müssen. Nur auf diese Weise können sie die notwendige Zustimmung in der Bevölkerung erlangen, die sich in deren Wahlentscheidung manifestiert und letztlich über politischen Machterhalt entscheidet. Diesem Mechanismus geht allerdings die Bündelung von Aufmerksamkeit voraus, welche im Zuge der Expansion von Informationsangeboten zu einem knappen Gut geworden ist. Insofern wird die Professionalisierung politischer Kommunikation, die insbesondere Elemente der Unterhaltung aufweist, zunehmend zu einer zentralen Schlüsselqualifikation, um positive Aufmerksamkeit zu erlangen. Politainment ist dementsprechend nicht nur als gegenwärtiges Phänomen zubegreifen, das aus einem neuartig komplexen Verhältnis von Politik und Medien resultiert, sondern auch als Instrument und Strategie der gelungenen Selbstdarstellung.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.