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Wie kommt es innerhalb eines territorium non clausum zur Herausbildung konfessioneller Homogenität, und welche Bedeutung hat dieser Prozeß für die Territorialisierung und herrschaftliche Durchdringung dieses Gebietes? Die vorderösterreichische Markgrafschaft Burgau war solch ein Territorium mit hochkomplexen Herrschaftsstrukturen, in dem sich Herrschaftsrechte der katholischen habsburgischen Landesherren und der teils protestantischen "Insassen" und "Begüterten" in unterschiedlichen Ausprägungen und Mischungsverhältnissen überlagerten und miteinander konkurrierten. Im Verlauf des 16.…mehr

Produktbeschreibung
Wie kommt es innerhalb eines territorium non clausum zur Herausbildung konfessioneller Homogenität, und welche Bedeutung hat dieser Prozeß für die Territorialisierung und herrschaftliche Durchdringung dieses Gebietes? Die vorderösterreichische Markgrafschaft Burgau war solch ein Territorium mit hochkomplexen Herrschaftsstrukturen, in dem sich Herrschaftsrechte der katholischen habsburgischen Landesherren und der teils protestantischen "Insassen" und "Begüterten" in unterschiedlichen Ausprägungen und Mischungsverhältnissen überlagerten und miteinander konkurrierten. Im Verlauf des 16. Jahrhunderts und bis zum Westfälischen Friedenschluß fand dieses Gebilde dann zu nahezu vollständiger homogener konfessioneller Gestalt. Dietmar Schiersner unternimmt es in seinem Buch, diesen Entwicklungsgang im einzelnen nachzuzeichnen und das Ergebnis in seiner Tragweite zu deuten: Zum einen werden anhand konkreter konfessioneller Konfliktfälle Handlungsmuster und -spielräume der konkurrierenden Akteure ausgelotet; zum anderen wird am Beispiel des burgauischen Vorortes Günzburg die Gegenprobe an einem Ort genommen, der aufgrund einer günstigen herrschaftsrechtlichen Ausstattung oder besonderer informeller Möglichkeiten der Einflußnahme weitergehende Zielsetzungen habsburgischer Konfessionspolitik prinzipiell zuließ.
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Rezensionen
"Schiersners Verdienst ist es, die Heterogenität der konfessionellen Verhältnisse und die verschiedenen, vor allem juristischen und administrativen Mittel der habsburgischen Politik zu beschreiben, die schließlich bis 1648 zu einer konfessionellen Homogenität und einer damit verbundenen Herrschaftsverdichtung in der Markgrafschaft Burgau führten." Chrstian Plath in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Band 93, Heft 3/2006 "Schiersners Arbeit besticht durch eine differenzierte Darstellung der Interessenlagen und Handlungsoptionen der beteiligten Kräfte." Lothar Vogel in: H-Soz-u-Kult, Januar 2007 "Der Verfasser [hat] eine sehr gelungene, mikrohistorische Untersuchung vorgelegt [...], die klar gegliedert ist, logisch argumentiert und zu interessanten Ergebnissen gelangt, die weit über den Raum der Markgrafschaft Burgau hinaus für die Forschung eine Herausforderung und eine Anregung darstellen." Arno Strohmeyer in: Zeitschrift für Historische Forschung, 34. Band 2007, Heft 2 "Der Verfasser hat fraglos eine sorgfältig erarbeitete Studie vorgelegt [...]." Norbert Haag in: Ulm und Oberschwaben. ZS für Geschichte und Kunst, Bd. 55/2007 Schiersners Studie ist ein "Beitrag zu aktuellen Neuansätzen zur Beschreibung frühneuzeitlicher Herrschaft [...], wobei nicht nur die Perspektive von oben, sondern das Handeln aller beteiligten sozialen Gruppen in einem komplexen Kommunikationsprozess in den Blick genommen wird. [...] [Es] liegt ein Werk vor, das deutlich macht, wie wichtig die Erforschung landesgeschichtlicher Beispiele für das Verständnis des Heiligen Römischen Reiches in der Frühen Neuzeit ist." Frank Kleinehagenbrock in: Historische Zeitschrift, Band 286 (2008) "An der vorliegenden Arbeit beeindruckt vor allem die überaus gründliche und quellennahe Arbeitsweise des Verfassers. [...] [Eine] vorbildliche[...] Regionalstudie [...]." Paul Warmbrunn in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte, Bd. 27/ 2008…mehr