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Politische Propaganda hat in der europäischen Geschichte immer dann Hochkonjunktur gehabt, wenn über Krieg und Frieden gestritten und entschieden wurde. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts nahm England im Hinblick auf die Pressefreiheit jedoch eine exzeptionelle Stellung ein, und so entwickelte sich die Auseinandersetzung um die Beendigung des spanischen Erbfolgekrieges zu einer regelrechten "Propagandaschlacht", die zugleich Motor und Spiegel einer polarisierten Öffentlichkeit war. Die Publizistik war sowohl Instrument der Politik - zur Flankierung militärischer und diplomatischer Maßnahmen - als…mehr

Produktbeschreibung
Politische Propaganda hat in der europäischen Geschichte immer dann Hochkonjunktur gehabt, wenn über Krieg und Frieden gestritten und entschieden wurde. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts nahm England im Hinblick auf die Pressefreiheit jedoch eine exzeptionelle Stellung ein, und so entwickelte sich die Auseinandersetzung um die Beendigung des spanischen Erbfolgekrieges zu einer regelrechten "Propagandaschlacht", die zugleich Motor und Spiegel einer polarisierten Öffentlichkeit war. Die Publizistik war sowohl Instrument der Politik - zur Flankierung militärischer und diplomatischer Maßnahmen - als auch Basis von Patronagebeziehungen, innerhalb derer sich Autoren wortgewaltig in den Dienst der Politik stellten.

Mit Francis Hare, seinem Werdegang und Werk steht erstmalig die Whig-Kriegspropaganda, zu deren prominentesten Vertretern der anglikanische Geistliche zählte, im Mittelpunkt einer umfassenden Untersuchung. In seinen Schriften, die einen nachhaltigen Einfluß auf die Geschichtsschreibung ausüben sollten, beschwor der Chaplain-General der englischen Truppen nicht nur den "gerechten Krieg" gegen das katholische Frankreich, als Protegé des Herzogs von Malborough verteidigte er vor allem die Ziele des Mannes, der die englische Politik, Diplomatie und Kriegsstrategie bis zum Frieden von Utrecht dominierte. Hares Pamphlete und biographischen Schriften - ihre Genese, Argumentation und Wirkung - werden im Kontext der gesamten publizistischen Debatte und ihrer Dynamik analysiert. Auf diese Weise ergeben sich vielfältige und tiefe Einblicke in die Verflechtungen zwischen Politik, Propaganda und Patronage in der Frühen Neuzeit.