Vergangenheitsbewältigung: Tabu, Notwendigkeit oder lästige Pflicht
Das Thema 'Umgang mit der (NS-) Vergangenheit' ist in diesen Tagen wieder einmal von trauriger Aktualität: Die Art und Weise, wie diese Gesellschaft, die Politik auf z. B. Rechtsextremismus reagiert oder nicht reagiert, ist auch ein Er gebnis der seit 55 Jahren andauernden Vergangenheitsaneignung und der daraus entstandenen Sem antiken und funktional kultivierten Formen der Erinnerung an 'Auschwitz'. Die offensichtliche Hilflosigkeit angesichts solcher Themen mag auch damit zu tun haben, daß 'Auschwitz' in eben diesen 'Erinnerungsformen' mittlerweile eine Metapher geworden ist, ein abrufbares Bild wie jedes andere. Nachzuzeichnen, daß die aus der Vergangenheitsaneignung entstandenen Seman tiken Auswirkungen auftagespolitische Themen haben, und nicht zuletzt aufunse re eigene Lebensgeschichte, und keineswegs nur (noch) ein Thema nimmermüder Gedenkrhetoriker sind, ist u. a. Gegenstand dieses Buches. Es versteht sich des halb auch als Aufforderung, nicht nur die theoretischen Argumente zu bewerten, sondern die Entwicklung und Funktion von Latenzen und Semantiken in der eige nen erlebten Zeitgeschichte nachzuvollziehen. Denn vielleicht ist mittlerweile weniger unsere "schwierige" Geschichte das Problem, als das, was aus ihr in den Formen kultivierter Erinnerung geworden ist. Die Arbeit wurde 1999 von der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter dem Titel Worüber man (nicht) reden sol/.
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Das Thema 'Umgang mit der (NS-) Vergangenheit' ist in diesen Tagen wieder einmal von trauriger Aktualität: Die Art und Weise, wie diese Gesellschaft, die Politik auf z. B. Rechtsextremismus reagiert oder nicht reagiert, ist auch ein Er gebnis der seit 55 Jahren andauernden Vergangenheitsaneignung und der daraus entstandenen Sem antiken und funktional kultivierten Formen der Erinnerung an 'Auschwitz'. Die offensichtliche Hilflosigkeit angesichts solcher Themen mag auch damit zu tun haben, daß 'Auschwitz' in eben diesen 'Erinnerungsformen' mittlerweile eine Metapher geworden ist, ein abrufbares Bild wie jedes andere. Nachzuzeichnen, daß die aus der Vergangenheitsaneignung entstandenen Seman tiken Auswirkungen auftagespolitische Themen haben, und nicht zuletzt aufunse re eigene Lebensgeschichte, und keineswegs nur (noch) ein Thema nimmermüder Gedenkrhetoriker sind, ist u. a. Gegenstand dieses Buches. Es versteht sich des halb auch als Aufforderung, nicht nur die theoretischen Argumente zu bewerten, sondern die Entwicklung und Funktion von Latenzen und Semantiken in der eige nen erlebten Zeitgeschichte nachzuvollziehen. Denn vielleicht ist mittlerweile weniger unsere "schwierige" Geschichte das Problem, als das, was aus ihr in den Formen kultivierter Erinnerung geworden ist. Die Arbeit wurde 1999 von der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter dem Titel Worüber man (nicht) reden sol/.
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