Wir stehen heute vor dem Problem, daß uns die selbsterschaffenen techni schen Mittel scheinbar überholen, wir wähnen uns ihrer nicht mehr Herr und sehen uns in der Rolle von Goethes Zauberlehrling. Wie anders ließe sich unser Erschrecken über ein physikalisches Phänomen wie die 'Klimakatastro phe' deuten? Das Klima hat sich auf unserem Planeten über Jahrmillionen in einem ständigen Wandel befunden. Ein Teil der Biosphäre konnte sich dem von jeher nicht" anpassen und war zum Untergang verurteilt. Das Neue an diesem an sich natürlichen Vorgang ist aber, daß eine Gattung als Teil der Biosphäre den sie bedrohenden Vorgang selbst auslöst. Und sie löst ihn mit eben jenen Mitteln aus, auf die sie in ihrem Kampf ums Dasein nicht verzich ten kann: den technischen Artefakten. Mit ihnen glaubte sich der Mensch we nigstens vorübergehend von der Natur autonom stellen zu können, ja sich gar in der Rolle eines Herrschers ihr gegenüber aufspielen zu dürfen. Demgegen über kehrt Skepsis ein. Theo Sommer schrieb anläßlich des 'Earth day' in der Zeit, der Krieg gegen die Natur müsse jetzt ein Ende haben, ein Paradigmen wechsel von der Geopolitik zur Gaiapolitik sei in der Politik angezeigt. Der klassischen Politik der bestehenden politischen Institutionen warf er vor, noch immer rückwärts - und dies meint nationalstaatlich - zu denken und keine Ant worten dafür bereitzuhalten, wie die Erde in Zukunft für den Menschen, nicht den Bürger eines Staates, bewohnbar gehalten werden könne.
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