Die Rede - um nicht zu sagen: das Gerede - von der "Verdrängung des Todes" ist ein derart aufdringliches Stereotyp geworden, dass es Zeit wird, es gleich doppelt zu hinterfragen. Zum einen gilt es, dagegen zu halten, dass die Erfahrung der eigenen Endlichkeit und die Auseinandersetzung mit ihr für den Menschen zu allen Zeiten so elementar ist, dass es ein Wunder wäre, wenn es nicht auch heute eine Art unsichtbare, aber dem aufmerksamen Zeitgenossen durchaus wahrnehmbare, vielfältige Auseinandersetzung mit dem Tod gäbe.
Zum anderen: nicht nur wird auch in unserer Zeit der Tod nicht verdrängt, sondern allenfalls auf andere Art und Weise "verarbeitet"; vielmehr besteht Grund zu der Annahme, dass die Art und Weise der Auseinandersetzung der Bürger und Repräsentanten einer Gesellschaft mit ihrer Endlichkeit eine nicht unwichtige Determinante der Gestaltung der Ordnung der jeweiligen Gesellschaft ist. Diesen vermuteten Zusammenhängen nachzugehen ist Aufgabe einer zu begründeten Politischen Thantologie.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Zum anderen: nicht nur wird auch in unserer Zeit der Tod nicht verdrängt, sondern allenfalls auf andere Art und Weise "verarbeitet"; vielmehr besteht Grund zu der Annahme, dass die Art und Weise der Auseinandersetzung der Bürger und Repräsentanten einer Gesellschaft mit ihrer Endlichkeit eine nicht unwichtige Determinante der Gestaltung der Ordnung der jeweiligen Gesellschaft ist. Diesen vermuteten Zusammenhängen nachzugehen ist Aufgabe einer zu begründeten Politischen Thantologie.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als eine der originellsten neueren politikwissenschaftlichen Arbeiten bezeichnet Rezensent Lüdger Lütkehaus diese Abhandlung über die Frage, welche Rolle die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod in der Politik spielt. Sowohl Empirie als auch Philosophie komme bei der Behandlung dieser Frage nicht zu kurz und oft genug schaffe es Autor Werner Kremp auch noch, seine Resultate witzig aufbereitet zu präsentieren. Und "trotz der Neigung zur Pointe ist das glänzend geschriebene Buch nicht bloß informativ, sondern überaus ergiebig: Es profitiert eben von einem neuen Blick". Lediglich einige Denkansätze, z.B. von Hegel oder Carl Schmitt, vermisst Lütkehaus in diesem Buch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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