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Politik wird vor allem in staatlichen Zentren und Subzentren entworfen. Staatliche Einrichtungen und Institutionen der bürgerlichen Öffentlichkeit vermitteln ihre Sinnkonstruktionen und Organisationsprinzipien der regionalen und lokalen Ebene, sei es als verpflichtende Vorgaben, sei es als Partizipationsangebote. Aus lebensweltlicher Perspektive hingegen erscheint Politik gegenüber den eingeübten Sinnorientierungen und Organisationsroutinen als ein von außen an das Lokale herangetragenes System. Dieses Spannungsverhältnis gefährdet einerseits die Kontinuität und Kohärenz der Lebenswelt, indem…mehr

Produktbeschreibung
Politik wird vor allem in staatlichen Zentren und Subzentren entworfen. Staatliche Einrichtungen und Institutionen der bürgerlichen Öffentlichkeit vermitteln ihre Sinnkonstruktionen und Organisationsprinzipien der regionalen und lokalen Ebene, sei es als verpflichtende Vorgaben, sei es als Partizipationsangebote. Aus lebensweltlicher Perspektive hingegen erscheint Politik gegenüber den eingeübten Sinnorientierungen und Organisationsroutinen als ein von außen an das Lokale herangetragenes System. Dieses Spannungsverhältnis gefährdet einerseits die Kontinuität und Kohärenz der Lebenswelt, indem sie bestehende Trennlinien vertieft und neue zieht. Es erleichtert andererseits die Orientierung in einer Welt wachsender kommunikativer Vernetzung, insbesondere staatlicher und ökonomischer Integration. Die hier an Lokalstudien untersuchten ländlichen und kleinstädtischen Gesellschaften suchten in der Regel eine Balance mit dem System, indem sie das Politische nur zur Regelung bestimmter Aspekte in eingehegten Bereichen und zu besonderen Zeiten akzeptierten, soweit es die sinnorientierte und funktionale Vernetzung des lebensweltlichen Kleinraums zuließ. Der Band enthält Fallstudien aus dem mitteleuropäischen Raum vom ausgehenden 19. bis weit in das 20. Jahrhundert hinein.