Unmittelbar vor der Jahrtausendwende befinden wir uns in einer Zeit des Umbruchs: politisch, sozial und ethisch-moralisch. Diese Situation tangiert die politische Bildung in ihren Grundlagen und in ihrem Selbstverständnis. Der Autor beschreibt die zentralen politischen und sozialen Veränderungsdimensionen und zeigt die Konsequenzen des Epochenwechsels für die politische Bildung auf. Welche neuen, zukunftsweisenden paradigmatischen Orientierungen gilt es zu entwickeln und welche Elemente des Paradigmas der politischen Bildung der 70er und 80er Jahre sind zu bewahren? Wie kann politische Bildung einen wirkungsvollen Beitrag zur Verteidigung des demokratischen Rechststaates gegen Tendenzen totalitärer und diktatorischer Problemlösungsstrategien leisten? Wie kann die Gestaltungsmächtigkeit der Individuen angesichts systemischer Zwänge, sozialer Wandlungsprozesse und subjektiver Zumutungen in der unmittelbaren Existenz gestärkt werden? Ergänzend zu den Fragen politischer Bildung werden abschließend die institutionellen, förderungspolitischen und ökonomischen Bedingungen und Perspektiven außerschulischer politischer Bildung beschrieben. Der Autor: Wolfgang Beer, Jg. 1951, Dr. phil., ist Geschäftsführer der Evangelischen Akademien in Deutschland, e.V., Bad Boll.