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In der bürgerlichen Gesellschaft kann der einzelne selbst bestimmen, welche soziale Position er anstreben will, er muß sich aber im Wechselspiel mit anderen arrangieren. »Bürgertum« wird also bestimmt durch das Wechselverhältnis von Individualität und Vergesellschaftung. Nicht nur soziale Lage und Schätzung zeichneten das Bürgertum aus, sondern auch Vorstellung, Selbstentwurf und Zielutopie.
Wie politisch war das Bürgertum in Deutschland und der Schweiz in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts? Manfred Hettling untersucht zunächst die sozialen Voraussetzungen für eine individuelle
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Produktbeschreibung
In der bürgerlichen Gesellschaft kann der einzelne selbst bestimmen, welche soziale Position er anstreben will, er muß sich aber im Wechselspiel mit anderen arrangieren. »Bürgertum« wird also bestimmt durch das Wechselverhältnis von Individualität und Vergesellschaftung. Nicht nur soziale Lage und Schätzung zeichneten das Bürgertum aus, sondern auch Vorstellung, Selbstentwurf und Zielutopie.
Wie politisch war das Bürgertum in Deutschland und der Schweiz in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts? Manfred Hettling untersucht zunächst die sozialen Voraussetzungen für eine individuelle Bürgerexistenz und analysiert dann den Liberalismus als politische Manifestation des Bürgertums. Abschließend wird nach symbolischen Darstellungsmöglichkeiten für den politischen Bürger gefragt.
Es zeigt sich, daß Bürgerlichkeit in der Schweiz immer auch politisch geprägt war; dementsprechend kann von einer Verbürgerlichung und bürgerlichen Prägung des Staates gesprochen werden.
Dagegen verlor der politische Aspekt im Bürgertum des deutschen Kaiserreichs an Bedeutung; einer sich verbürgerlichenden Gesellschaft stand eine hierarchische staatliche Ordnung gegenüber: Der Anspruch auf politische Bürgerlichkeit scheiterte.
Autorenporträt
Dr. Manfred Hettling ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Halle-Wittenberg (Institut für Geschichte).