Karina Strübbe untersucht einen bisher kaum erforschten Bereich der politischen Kommunikation: die politische Entschuldigung. Sie fragt danach, was es bedeutet, wenn sich ein Politiker entschuldigt und arbeitet die Funktionen von Entschuldigungen heraus. Dazu entwickelt die Autorin zunächst eine Theorie politischer Entschuldigungen sowie eine Typologie, um anschließend Äußerungen von Bundespolitikern analysieren zu können. Die empirische Analyse fußt auf einem breiten Datensatz aus Bundestag, Parteitagen und öffentlichen Diskursen. Sie zeigt unter anderem, dass politische Entschuldigungen immer auch eine machtpolitische Funktion besitzen und strategisch zur Erreichung inhaltlicher Ziele eingesetzt werden.
"... Im theoretischen Teil gelingt es der Autorin, die verstreuten Erkenntnisse verschiedener Disziplinen zu Entschuldigungen, wie Soziologie, Psychologie, Philosophie oder Linguistik, aber auch der Politikwissenschaft, zu einer harmonischen Synthese zusammenzuführen, die in einer gelungenen Definition politischer Entschuldigung gipfelt ... Faszinierend ist die Typologie politischer Entschuldigungen, die dabei gewissermaßen als Nebenprodukt aufscheint ... Hieran können künftige Arbeiten sehr gut anknüpfen! Der umfangreiche empirische Teil der Arbeit bietet ausreichend Gelegenheit für zahlreiche Beispielsfälle all dieser Entschuldigungstypen ..." (Michael Fuchs, in: Zeitschrift für Politik, Jg. 66, Heft 1, 2019)